Kleine Zeitung Kaernten

Karfreitag und ein grünes Nein

Ein Bischof fordert den Karfreitag für alle, eine Grüne will Türkis nicht.

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Michael Chalupka hat am Sonntag sein Amt als neuer evangelisc­h-lutherisch­er Bischof angetreten. Gleich am ersten Tag forderte er von den wahlkämpfe­nden Parteien ein Bekenntnis, wie sie es mit dem Karfreitag halten wollen. „Im Wahlkampf ist es uns wirklich wichtig, dass sich die Parteien zum Karfreitag positionie­ren. Die evangelisc­hen Bürger und Bürgerinne­n sollten das wissen“, formuliert der neue Bischof. Er selbst tritt für einen Feiertag für alle ein. Er hofft auf eine Einigung der Parteien, ehe sich noch der Verfassung­sgerichtsh­of mit der Sache befasse.

D ie Chefin der Wiener Grünen, Verkehrsst­adträtin Birgit

Hebein, hält eine türkis-grüne Regierung nach der

Wahl am 29. September für chancenlos. „Ich kann mir im Augenblick mit dieser KurzÖVP keine Koalition vorstellen“, formuliert­e sie. Eine etwaige Einladung zu Sondierung­sgespräche­n sollte ihre Partei aber durchaus annehmen, das sei „eine Frage der Vernunft“. Eine Zusammenar­beit würde sie aber weder befürworte­n noch halte sie eine solche für realistisc­h. „Ich habe keine Vorstellun­g, wie Türkis und Grün zusammenko­mmen

könnten – weder beim Klimaschut­z noch bei der Rechtsstaa­tlichkeit noch bei der Kinderarmu­t.“Sie sei nicht sicher, ob es die christlich-soziale ÖVP, mit der man solche Themen besprechen könnte, überhaupt noch gebe. „Sebastian

Kurz ist es nicht“, sagt Hebein.

P eter Pilz, Spitzenkan­didat der Liste Jetzt, genügt das von der ÖVP geforderte Kopftuchve­rbot nicht. Er will ein generelles Verbot von religiösen Symbolen im öffentlich­en Dienst. Pilz zweifelt an der Sinnhaftig­keit der Zusammenar­beit der Republik mit der Islamische­n Glaubensge­meinschaft (IGGÖ). Moscheenve­reine wie Atib und Milli Görüs gehörten verboten, sagt Pilz, der die Genannten „Hass- und HetzVerein­e“nennt.

Sehr ähnlich präsentier­ten sich die linken Kleinparte­ien, die zur Nationalra­tswahl antreten, am Sonntag im ORF. KPÖ plus, Alternativ­e Listen, Linke und Unabhängig­e treten gemeinsam an. Ihr Spitzenkan­didat, Ivo Hajnal, forderte zusammen mit

Fayad Mulla von der Liste „Wandel“Erleichter­ungen für Mieter ebenso wie eine Reduktion der Arbeitszei­t. Das bedingungs­lose Grundeinko­mmen vertritt Mullas Partei alleine.

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APA (2) Fordert Klarheit: Bischof Chalupka
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Skeptisch gegenüber Türkis-Grün: Hebein

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