Merkel und der Tag, der vieles veränderte
Ein neues Dokudrama mit Heike Reichenwallner als Bundeskanzlerin erzählt den 4. September 2015 nach.
Wir haben schon bei früheren ZDF-Dokudramen aufregende Castings erlebt. Immerhin gab es dabei keine geringeren Rollen zu vergeben als die von Martin Luther oder Karl Marx – um nur einige zu nennen. Doch eine Schauspielerin zu finden, die Angela Merkel gleicht, erwies sich als besondere Herausforderung“, erinnert sich Regisseur Christian Twente an die Vorbereitungen zu „Stunden der Entscheidung – Merkel und die Flüchtlinge“. Denn: „Wir fragten uns: Gibt es so jemanden überhaupt, der Angela Merkel wirklich ähnlich sieht, ihre
Gestik, die Art sich zu bewegen, nachzuahmen vermag? Und dann lernten wir sie kennen, Heike Reichenwallner, eine gestandene Theater- und Filmschauspielerin“, erzählt er.
Das Dokudrama nimmt den 4. September 2015 in den Blick, zeichnet den Weg der Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach, Tausende Flüchtlinge nach Deutschland einreisen zu lassen. Originalaufnahmen, darunter noch nie veröffentlichtes dokumentarisches Material, und Interviews mit damals Beteiligten aus Politik (darunter Reinhold Mitterlehner), Medien und involvierten Institutionen ergänzen die szenischen Passagen.
„Wie kein anderes Filmformat bietet es die Chance, Geschichte hinter den Kulissen und jenseits der bekannten Bilder erfahrbar zu machen – mit 90 Minuten Länge, der Möglichkeit, szenische Rekonstruktion und dokumentarische EleSprache, mente zu verknüpfen, dabei Augenzeugen und Experten zu Wort kommen zu lassen“, konstatiert Stefan Brauburger, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte. Zudem wird die Frage aufgeworfen: Gab es damals doch Spielraum, sich anders zu entscheiden? Und was hätte es bedeutet, ihn zu nutzen?