KÄRNTNER DES TAGES
Jakob Mokoru (35) aus Reichenfels im Lavanttal wird der neue Jugendseelsorger der Diözese Gurk.
Jakob Mokoru (35) aus Reichenfels ist der neue Jugendseelsorger der Diözese Gurk. Er ist der erste Nicht-Priester in dieser Funktion.
Die moderne Jugend entfernt sich von den Institutionen, also auch von der Kirche“, analysiert Jakob Mokoru (35). Aber junge Menschen hätten große Sehnsucht nach Orientierung und Begleitung. Der ehemalige Leiter des Wolfsberger Jugendzentrums „Avalon“der katholischen Kirche will diese Sehnsucht erfüllen. Dazu wird er in nächster Zeit ausreichend Gelegenheit haben. Denn seit gestern fungiert der Ständige Diakon als Jugendseelsorger der Diözese Gurk-Klagenfurt. Er erfüllt als erster Nicht-Priester diese Aufgabe.
Mokoru übernimmt die Funktion von Gerhard Simonitti, dem Stadtpfarrer von Klagenfurt. Am 20. September erfolgt die offizielle Übergabe in der Stadtpfarrkirche St. Egyd in Klagenfurt. Als Jugendseelsorger hat Mokoru prominente Vorgänger wie den heutigen Dompfarrer Peter Allmaier oder den heutigen Psychotherapeuten Arnold Mettnitzer.
Der gebürtige Reichenfelser wurde von seiner Berufung
zum Jugendseelsorger überrascht, hat sie aber schnell akzeptiert und Ja gesagt, denn: „Meine Lebensplanung sieht alle zehn Jahre einen beruflichen Neubeginn vor.“
A ls Leiter des Jugendzentrums „Avalon“hat er Gelegenheit gehabt, sich mit den Problemen der Jugend auseinanderzusetzen: „Die Ratsuchenden sind mit Liebeskummer, Schul- und Drogenproblemen, ungewollten Schwangerschaften oder Problemen mit den Eltern zu mir gekommen.“In seiner neuen Tätigkeit ist es dem verheirateten Vater zweier Kinder wichtig, eine neue Sprache und neue Formen in der Kirche zu kreieren, denn: „Gerade in turbulenten Zeiten wie diesen, ist es für die Kirche notwendig, auf lokaler und regionaler Ebene Entfaltungsmöglichkeiten und Heimat zu bieten.“
Vom Jugendzentrum in Wolfsberg scheidet er „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Denn er habe dort viele Begegnungen erleben und Freundschaften fürs Leben schließen können. hat schon sehr früh zum Glauben gefunden, obwohl er in einer „nicht sehr katholischen Familie“aufgewachsen ist. Bis zum 17. Lebensjahr wollte er Priester werden. Doch dann hat er seine spätere Ehefrau Anna kennengelernt, mit der er heute zwei Töchter hat. Um Familie und kirchlichen Dienst vereinbaren zu können, hat sich der heute in Neuhaus/Suha lebende Absolvent der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule zum Diakon ausbilden lassen.
I n seiner Freizeit leitet der begeisterte Feuerwehrmann den Kirchenchor von Bach und ist gleichzeitig Obmann des dortigen „Heimatklang Bach“. Obendrein betreut er als Mitglied der SVE (Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen) Feuerwehr-Kameraden nach negativen Erlebnissen.
Bei all diesem Engagement bleibt wenig Zeit für persönliche Steckenpferde. Dazu gehören Kochen, Reisen und das „Liegen in der Hängematte“. Dabei liest der Theologe „quer durch den Gemüsegarten“. Dazu gehört auch Harry Potter.