Kleine Zeitung Kaernten

Mehr Delikte im Netz, mehr Mordversuc­he

Die Zahl der angezeigte­n Straftaten ist im ersten Halbjahr 2019 gestiegen – vor allem im Bereich der Internetkr­iminalität.

- Von Christina Traar

Eine Frau lernt im Internet einen Geschäftsf­ührer aus der Flugzeugbr­anche kennen. Sie schreiben sich, verlieben sich – und plötzlich braucht er Geld. Sie überweist 356.000 Euro – und hört nie wieder etwas von ihrer großen Liebe, die sich als Betrüger herausstel­lt.

Mit Fällen wie diesem kann das Bundeskrim­inalamt mehrfach aufwarten, denn die Anzeigen im Bereich Internetbe­trug und Cybercrime häufen sich. Das zeigt ein Blick auf erste „Rohdaten“-Zahlen der Kriminalst­atistik, die das Innenminis­terium bei einem Hintergrun­dgespräch bekannt gab. Wurden im Bereich „Internetkr­iminalität“2018 noch 19.627 Anzeigen verzeichne­t, waren es im ersten Halbjahr 2019 bereits 13.020.

„Bis Ende des Jahres dürfte diese Zahl auf mehr als 26.000 steigen“, erklärt Franz Lang, stellvertr­etender Generaldir­ektor für die öffentlich­e Sicherheit im Innenminis­terium. Ein Anstieg, den er sich damit erklärt, dass Hacker und Betrüger immer kreativer werden. „Wir sehen auch eine Zunahme bei sogenannte­n Phishingma­ils, wo

aufgeforde­rt werden, Daten bekannt zu geben oder Geld zu zahlen.“

Auch Erpressung­en seien häufig zu beobachten. „Dabei gelangt eine Schadsoftw­are über Mails oder Websites auf den PC, die dann die Daten verschlüss­elt. Wer diese zurückhabe­n möchte, muss zahlen.“Das eingangs genannte Beispiel nennt sich übrigens „Love-Scamming“– und die Opfer sind zu gleichen Teilen männlich und weiblich. Frauen fallen laut Ministeriu­m häufig auf „Geschäftsm­änner“herein, Männer auf Frauen aus dem Osten.

Ein steiler Anstieg der Anzeigen ist auch im Bereich „pornografi­sche Darstellun­g UnmünPerso­nen

Vielen fehlt das Bewusstsei­n für die Inhalte, die sie

online stellen.

Franz Lang, stv. Direktor öffentlich­e Sicherheit

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