Kleine Zeitung Kaernten

Einer, der gern durchdreht

Gernot Stadler (51), Filmemache­r aus Klagenfurt, lebt seinen Traum und zeigt bald seinen neuesten Film.

- Von Elisabeth Peutz

Sein neuester Film „Die geheimen Gärten von Lucca“ist sendeferti­g und wird demnächst von 3sat ausgestrah­lt. Die nächste Doku ist längst in Planung, das übernächst­e Filmkonzep­t bereits im Hinterkopf. Zur Ruhe kommt Gernot Stadler, Filmemache­r aus Klagenfurt, eigentlich nie. Denn er dreht quasi durch. Und das tut er sehr gern.

„Nur für meine Kinder hätte ich gern mehr Zeit“, sagt der dreifache Vater, dessen Vater wiederum einst „schuld“daran war, dass sein Sohn – als Volksschül­er – seinen Lebenstrau­m entdeckte: „Er war mit mir im Kino, ,Star Wars‘“, sagt Gernot Stadler. Da war’s um den Neunjährig­en geschehen. Er wollte auch Filme machen. Das tat er dann auch. „Mit elf habe ich meinen ersten Spielfilm fertigstel­lt“, erzählt er. „Zwei Jahre habe ich gebraucht.“Gedreht wurde mit Super-8-Kamera. „Die Kassetten habe ich meiner Tante Ella abgeluchst. Meine Mitschüler haben in dem Film mitgespiel­t.“Der Film war 50 Minuten lang. Und Gernot Stadler hat damals gemacht, was er jetzt als Chef einer Filmfirma immer noch macht, nämlich alles: „Writer, Director, Camera, Editor, Producer – und Sprecher.“

Es macht mir Spaß und ich habe das alles gelernt“, sagt er. Doch sofort konnte er sich seinen Traum nicht erfüllen: „Ich wollte nach der Matura in Wien in die Filmakadem­ie“, erzählt der 51-Jährige, „aber mein Vater war dagegen.“Gernot Stadler studierte stattdesse­n in Wien Publizisti­k und Geschichte. „Publizisti­k, weil es da auch um Filme ging.“Als er das Studium abgeschlos­sen

hatte, arbeitete er beim ORF in Klagenfurt mit. Und als er das nötige Großgeld beisammenh­atte, ging er an die New York Film Academy. Den Abschlussf­ilm zeigte er im Jahr 1996.

Beim ORF wurden dann aus Beiträgen TV-Sendungen“, sagt er. Dazu kamen Produktion­en für 3sat und Arte. Mittlerwei­le ist die „Filmograph­y“

seitenlang und die Serie „Auf den Schienen des Doppeladle­rs“mit „mehr als 10 Millionen Zusehern allein im deutschen Sprachraum eine der erfolgreic­hsten in mehr als 30 Jahren 3sat“. Übersetzt werden die Filme und Dokus auch.

Mit Björn Kölz fand Gernot Stadler einen kongeniale­n Partner für die Filme, die meist Kulturreis­en sind, bei denen die Zuseher virtuell dabei sein können. Sie führten den das Team – real – schon an die entlegenst­en Orte der Welt und an die schönsten ganz in der Nähe. Das Drehbuch ist stets exakt geplant. „Aber wir sind immer total offen für das, was auf uns zukommt“, sagt Gernot Stadler: „Das macht eine Dokumentat­ion ja aus.“

 ?? HELGE BAUER ?? Gernot Stadler machte seinen ersten Film mit elf, absolviert­e die New York Film Academy und dreht seither einen Film nach dem anderen
HELGE BAUER Gernot Stadler machte seinen ersten Film mit elf, absolviert­e die New York Film Academy und dreht seither einen Film nach dem anderen

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