Einer, der gern durchdreht
Gernot Stadler (51), Filmemacher aus Klagenfurt, lebt seinen Traum und zeigt bald seinen neuesten Film.
Sein neuester Film „Die geheimen Gärten von Lucca“ist sendefertig und wird demnächst von 3sat ausgestrahlt. Die nächste Doku ist längst in Planung, das übernächste Filmkonzept bereits im Hinterkopf. Zur Ruhe kommt Gernot Stadler, Filmemacher aus Klagenfurt, eigentlich nie. Denn er dreht quasi durch. Und das tut er sehr gern.
„Nur für meine Kinder hätte ich gern mehr Zeit“, sagt der dreifache Vater, dessen Vater wiederum einst „schuld“daran war, dass sein Sohn – als Volksschüler – seinen Lebenstraum entdeckte: „Er war mit mir im Kino, ,Star Wars‘“, sagt Gernot Stadler. Da war’s um den Neunjährigen geschehen. Er wollte auch Filme machen. Das tat er dann auch. „Mit elf habe ich meinen ersten Spielfilm fertigstellt“, erzählt er. „Zwei Jahre habe ich gebraucht.“Gedreht wurde mit Super-8-Kamera. „Die Kassetten habe ich meiner Tante Ella abgeluchst. Meine Mitschüler haben in dem Film mitgespielt.“Der Film war 50 Minuten lang. Und Gernot Stadler hat damals gemacht, was er jetzt als Chef einer Filmfirma immer noch macht, nämlich alles: „Writer, Director, Camera, Editor, Producer – und Sprecher.“
Es macht mir Spaß und ich habe das alles gelernt“, sagt er. Doch sofort konnte er sich seinen Traum nicht erfüllen: „Ich wollte nach der Matura in Wien in die Filmakademie“, erzählt der 51-Jährige, „aber mein Vater war dagegen.“Gernot Stadler studierte stattdessen in Wien Publizistik und Geschichte. „Publizistik, weil es da auch um Filme ging.“Als er das Studium abgeschlossen
hatte, arbeitete er beim ORF in Klagenfurt mit. Und als er das nötige Großgeld beisammenhatte, ging er an die New York Film Academy. Den Abschlussfilm zeigte er im Jahr 1996.
Beim ORF wurden dann aus Beiträgen TV-Sendungen“, sagt er. Dazu kamen Produktionen für 3sat und Arte. Mittlerweile ist die „Filmography“
seitenlang und die Serie „Auf den Schienen des Doppeladlers“mit „mehr als 10 Millionen Zusehern allein im deutschen Sprachraum eine der erfolgreichsten in mehr als 30 Jahren 3sat“. Übersetzt werden die Filme und Dokus auch.
Mit Björn Kölz fand Gernot Stadler einen kongenialen Partner für die Filme, die meist Kulturreisen sind, bei denen die Zuseher virtuell dabei sein können. Sie führten den das Team – real – schon an die entlegensten Orte der Welt und an die schönsten ganz in der Nähe. Das Drehbuch ist stets exakt geplant. „Aber wir sind immer total offen für das, was auf uns zukommt“, sagt Gernot Stadler: „Das macht eine Dokumentation ja aus.“