Krebs ist bereits die häufigste Todesursache
Krebs überholt Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zumindest in reichen Ländern.
Krebs ist in einigen der reichsten Staaten der Erde bereits die häufigste Todesursache. „Die Welt erlebt einen neuen epidemiologischen Übergang“, stellen die Autoren von zwei Studien fest, die in der Fachzeitschrift „The Lancet“publiziert wurden. Anders sieht es noch in Ländern mit niedrigem und mittlerem BIP aus. Bei den sogenannten PURE-Studien handelt es sich um die ersten großen und vorausschauenden epidemiologischen Untersuchungen zur Entwicklung der Todesursachen in 21 Staaten. Erfasst wurden rund 160.000 Menschen im Alter zwischen 35 und 70 Jahren.
Bei den Staaten mit dem höchsten BIP handelte es sich um Saudi-Arabien, die Vereinten Arabischen Emirate, Kanada und Schweden. In der Gruppe der Staaten mit mittlerem Einkommen befanden sich Länder wie die Philippinen, Kolumbien, China oder Argentinien, die Gruppe der ärmsten Länder machten Tansania, Bangladesch, Indien, Zimbabwe und Pakistan aus.
„Herz-Kreislauf-Erkrankungen bleiben weltweit insge
samt die häufigste Todesursache bei Menschen im mittleren Alter und sind für rund 40 Prozent der Todesfälle verantwortlich. Doch das trifft auf die reichsten Länder nicht mehr zu. Dort fordert Krebs bereits doppelt so häufig Todesopfer wie die Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, stellten die Experten fest.
Auf die Herz-Kreislauf-Erkrankungen entfielen in den reichsten Staaten etwa 23 Prozent der Todesfälle, auf Krebs etwa 37 Prozent. In den Staaten mit mittlerem Einkommen waren es zu 41 Prozent HerzKreislauf-Erkrankungen, die für die Sterblichkeit verantwortlich waren, zu etwa 30 Prozent Krebserkrankungen. In den ärmsten Staaten betrug der Anteil der Herz-KreislaufLeiden an der Sterblichkeit 43 Prozent, die Krebssterblichkeit lag bei etwa 17 Prozent.
„Da die Sterblichkeit durch Herzerkrankungen in vielen Staaten sinkt, wird Krebs die häufigste Todesursache werden. Die hohe Sterblichkeit in ärmeren Staaten ist auf schlechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung zurückzuführen“sagen die Forscher.