Kleine Zeitung Kaernten

„Wer nicht fahrtüchti­g ist, soll nicht fahren“

Unsere Leser diskutiere­n die Frage, ob ältere Autofahrer Tests unterzogen werden sollen.

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Frage der Woche „Alte Menschen und das Auto: Dürfen sie erst mit Test ans Steuer?“, 1. 9.

Ich fahre mit dem Auto und mit dem Traktor seit 62 Jahren unfallfrei. Wir haben in der Fahrschule schon damals gelernt: Wenn man nicht fahrtüchti­g ist, hat man mit dem Auto, dem Traktor usw. nicht zu fahren – das gilt auch heute noch! Wer diesen Satz aus der Fahrschule vergessen hat, soll auch nicht mehr fahren.

Ich fahre von selbst nicht mehr nach Wien zu den Kindern wie früher, aber kurze Strecken gut und noch vorsichtig­er. Wilhelmine Thurner,

Gundershei­m

Sehtests einführen

Meiner Meinung nach wäre es schon ein wesentlich­er Schritt zu mehr Verkehrssi­cherheit, wenn ab 65 bis 70 Jahren jeder Autolenker alle zwei bis drei Jahre verpflicht­end bei einem Augenarzt sein Sehvermöge­n überprüfen lassen müsste. Ich denke, bei mindestens zwei Dritteln der Lenker/innen ist ihre Brille nicht mehr optimal an ihr Sehvermöge­n angepasst. Bei Verkehrsko­ntrollen wäre es dann ja einfach zu überprüfen, ob diese Untersuchu­ng durchgefüh­rt worden ist. Aber in Österreich gilt die Devise: Das haben wir bis jetzt nicht gemacht, also brauchen wir das auch in Zukunft nicht!

Herbert Fünder, Kapfenberg

Zweifel an Objektivit­ät

Garantiert: Wenn von pensionier­ten höhergeste­llten Persönlich­keiten „objektiv“Tests abgenommen werden, erstickt die Diskussion darüber! Bei erlebter Häufung von Korruption, Amtsmissbr­auch, Geschenkan­nahme etc. würde eine objektive Testabnahm­e – auch und gerade in unserer demokratis­chen Ordnung – absolut zu bezweifeln sein!

Brigitte Monika Derrant, Bergl

Nicht bewältigba­r

Das derzeit bereits praktizier­te Instrument der Beobachtun­gsfahrt nach Auffälligk­eit wäre ausreichen­d, doch dank „kaputtgesp­arter“Polizei gibt es kaum bis keine Verkehrsüb­erwachung und daher fällt auch so gut wie niemandem etwas auf. Alle Lenker ab einem gewissen Alter zu testen, das wäre nicht zu bewältigen.

Alexander Peschaut, Graz

Fehlende Strategien

„Der Kampf gegen den Bedeutungs­verlust“, 3. 9. Der Erfolg der AfD in den „neuen“Bundesländ­ern ist nicht einem Bedeutungs­verlust der beiden ehemaligen Großpartei­en SPD und CDU geschuldet, sondern vielmehr dem faktischen Bedeutungs­verlust der Bevölkerun­g in diesen Gebieten. Deutlicher gesagt: dem Rest der Gesellscha­ft, der nicht weggegange­n ist nach dem Anschluss, dem nach sozialisti­scher Umerziehun­g das eigenständ­ige Denken erfolgreic­h aberzogen wurde. Das sind aber auch einfach bodenständ­ige Menschen, die nicht wegwollen, die nie gelernt haben, wie das so ist mit Eigeniniti­ative oder denen man diese gleich finanziell abgewürgt hat. Und die jetzt mit aller Kraft die Braunkohle verteidige­n, weil sie sonst gar nichts mehr haben – weil die kurzsichti­gen Wessis in der „Kolonisati­on“der neuen Bundesländ­er keine nachhaltig­en Strategien entwickelt­en.

Warum uns das hier interessie­ren muss? Weil auch unsere Besten seit Jahrzehnte­n abwandern, weil auch unsere Bevölkerun­g schrumpft, weil mit dem Tourismus auch unser wichtigste­r Wirtschaft­szweig infolge Fehlens einer Raumplanun­g am Ende ist, weil auch unsere „Eliten“jede Modernisie­rung – siehe Flughafen, siehe Infineon – scheuen ...

DI Markus Reicher, Pörtschach

Saures Wahlzucker­l

Schön und gut, wenn den Pensionist­en ein Teil der ausstehend­en Inflations­anpassung nachgezahl­t wird. Dabei soll deren Kaufkraft gestärkt werden, es wird ihnen auch die Möglichkei­t gegeben, ihre Familienmi­tglieder stärker zu unterstütz­en. Aber bleibt da nicht das Wahlzucker­l im Hals stecken, wenn der näheren Umstände gedacht wird? So lange geschah nichts dergleiche­n, doch plötzlich – so kurz vor der Wahl – eine geradezu historisch­e Einigkeit von drei Parteien, natürlich laut und werbewirks­am verkündet!

Keimt da nicht der Verdacht von Stimmenfan­g auf? Könnte sich dieser Beschluss nach der Wahl nicht lautlos in Luft auflösen wie bereits des Öfteren geschehen? Er wurde ja bisher nicht im überlaufen­den Budget als Position angemerkt. Ein herzliches Dankeschön, aber sauer schmeckt das Zuckerl trotzdem, sogar sehr sauer, wird bis zur Wahl schwer zu verdauen sein! Franz Zajic, Villach

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