Ab Montag fährt man im 10-Minuten-Takt
In Klagenfurt wird zum Schulstart die erste Buslinie im 10-Minuten-Takt gestartet. Einhaltung des Taktes stellt Herausforderung dar.
Die dringend notwendige Umstrukturierung des städtischen Busnetzes nimmt nun Fahrt auf: Die Klagenfurt Mobil GmbH testet ab Montag, 9. September, die erste Buslinie mit einem 10-MinutenTakt. Die neue Linie B (vormals Linie 61) fährt von Welzenegg über den Heiligengeistplatz (Standplatz 3) ohne Umsteigen direkt zum Hauptbahnhof. Der 10-Minuten-Takt gilt von Montag bis Freitag von 6 bis 20 Uhr.
„Abfahrtszeiten und Umstiege sind nicht in Stein gemeißelt“, sagt Stadtrat Frank Frey (Grüne), zuständig für den öffentlichen Verkehr. „Es werden Befragungen von Anrainern und Kunden durchgeführt werden. Verbesserungsvorschläge sind erwünscht.“Die Linie werde evaluiert. An der Haltestelle der Linie B auf dem Heiligengeistplatz wird eine Echtzeitanzeige installiert. „Künftig soll es
überall, wo mehrere Linien zusammenkommen, digitale Anzeigen geben“, sagt Gernot Weiss, Leiter der Mobilität der Klagenfurt Mobil. Auf der neuen Linie werden großteils türkisfarbige Busse eingesetzt. Eine Herausforderung wird die Einhaltung des Taktes sein. Ist der Bus, aus welchen Gründen auch immer (etwa wegen eines Staus), nicht pünktlich, werde laut Weiss über die Leitstelle sofort ein Reservebus angefordert und eingesetzt. Nur so können die Ab- und Anfahrtszeiten eingehalten werden. Ein Aufholen von Zeitrückständen, wie es bei längeren Takten möglich ist, ist hier nicht machbar.
Der kürzere Takt hat eine personelle Aufstockung erforderlich gemacht. Fünf neue Lenker wurden vor Kurzem aufgenommen. Insgesamt gibt es nun 137 Lenker, allein auf der Linie B
sind zehn Fahrer im Einsatz. Laut Weiss wird weiteres Personal dringend gesucht. Wenn sich das Konzept der Linie B bewährt, werde man laut Frey bereits 2020 weitere Linien im 10Minuten-Takt führen. Als Endziel sind fünf Hauptlinien im 10Minuten-Takt und neun Nebenlinien im 20-Minuten-Takt geplant.
Ein wesentlicher Teil des neuen Buskonzeptes ist die Preispolitik. Vor Kurzem wurde ein Jahresticket um 365 Euro eingeführt. Darin inkludiert ist die Grundgebühr für das Fahrradverleihsystem Nextbike für ein Jahr. Nun ist auch eine Kooperation mit den ÖBB fix: Mit dem Jahresticket kann man innerhalb der Stadt zusätzlich die S-Bahn nutzen. „Jetzt erfolgt der erste Schritt in Richtung Umsetzung des Gesamtmobilitätskonzeptes“, sagt Weiss.