CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE: TAPPARA TAMPERE – KAC
AM SCHAUPLATZ. Der KAC gastiert heute (18 Uhr) im Rahmen der Champions Hockey League bei Tappara Tampere. Erst in der Nacht wurde die vergessene Ausrüstung aus München geliefert.
Reisen kann schön sein. Ein neues Land, eine andere Sprache und Kultur oder einfach ein kurzer Tapetenwechsel. Im heimischen Eishockey sind solche aufregenden Ausflüge selten. „Wer glaubt, hier auf Urlaub zu sein, der irrt“, gibt jedoch KAC-Trainer Petri Matikainen gleich unmissverständlich zu verstehen. Die Rotjacken gastieren seit gestern in Tampere, wo heute das Rückspiel in der Champions Hockey League gegen Tappara am Plan steht. Am Samstag wartet Frisk Asker (NOR).
So spult der KAC einige Kilometer nicht nur auf dem Eis ab. Torjäger Nick Petersen kennt dieses Gefühl aus seiner DELZeit: „Wir sind eigentlich zu jedem Spiel geflogen, außer Wolfsburg und Bremerhaven. Die Umstellung war für ihn im Vorjahr nicht ganz leicht: „Nach fünf oder mehr Stunden im Bus noch eine Partie zu spielen, war schon ziemlich hart.“Mittlerweile habe er sich jedoch daran gewöhnt. Und wie, wenn man seine Statistiken liest. In der CHL hat er zwar noch nicht getroffen, liegt aber mit drei Assists unmittelbar hinter Rotjacken-Topscorer Matt Neal (drei Tore, ein Assist). Dieser warnt: „Es werden harte, ganz andere Spiele werden.“Dass die Chewird
zwischen dem US-Amerikaner, Koch und Kozek stimmt, ist deutlich erkennbar. Doch das schiebt Neal beiseite: „Man darf nicht den Fokus zu sehr auf die Scorerpunkte richten. Wir müssen so spielen, was eben gerade E notwendig ist.“ine Warnung spricht auch Matikainen aus: „Tappara wird wie verrückt aus der Kabine kommen und ein großes Kämpferherz beweisen. Wir müssen uns auf lange Shifts in der defensiven Zone einstellen und versuchen, zu überleben“, drückt es der Ex-Tampere-Akteur drastisch aus. Und dennoch gibt er dieses Mal seiner Nummer zwei den Vorzug. KAC-Torhüter David Madlener heute zwischen den Pfosten stehen. Er versucht sich zwar einzureden, dass es ein ganz normales Spiel wäre. „Aber kurz davor werde ich sicher nervös sein“, gibt der Vorarlberger zu. Warum der KAC in Klagenfurt die Finnen bezwingen konnte, weiß Madlener genau: „Wir spielen ein ähnliches System. Das begünstigt uns sogar. Außerdem sind wir körperlich in einer super Verfassung.“
Gefahr ortet der RotjackenKeeper von Tapparas Rechtsschützen wie Kristian Kuusela und vor allem den auch in Klagenfurt auffälligen Charles Bertrand. Der Franzose sei zwar eisläuferisch nicht top, dafür jemie
doch kräftig, technisch versiert und schießt scharf wie platziert. „Sie werden richtig anfahren“, ist sich Madlener sicher, mit dem Goalie-Coach Juha Soronen oft das Gespräch sucht und ihm Vertrauen ausspricht. Der Finne erhält übrigens Besuch von seiner Freundin aus Rovaniemi (liegt auf der Höhe des Polarkreises). Schlanke neun Stunden muss sie dafür nonstop R im Auto sitzen, erzählt Soronen. eisen erfordern manchmal auch besondere Maßnahmen. Die KAC-Apotheke ist mit einer Extra-Ration Vitamin D bestückt. Nicht etwa wegen der Dunkelheit, Tampere präsentierte sich in strahlendem Sonnenschein. Sondern, weil Performance Coordinator Lion Hennig Vorsorge treffen will. Für die nächsten Tage ist Regen angesagt. Trotz fehlendem Sonnenlicht wird dadurch die Regeneration gefördert. „Es hilft beim Aufbau und bei der Erholung der Muskelfunktionen. Krämpfe werden reduziert“, erklärt der Sportwissenschaftler. In seinen Verantwortungsbereich fallen zudem alle Mahlzeiten sowie Off-Ice-Aktivitäten und sogar die Festlegung der Sauna-Zeiten. Ein wenig Reise-Pech war für die Rotjacken auch dabei. Das gesamte Equipment blieb nach einem (zu) kurzen Zwischenstopp in München und wurde erst am Abend nachgeliefert.