Ein Mieter jagte Haus in die Luft
Ursache der Explosion vom Juni ist geklärt: Wegen Schulden hatte ein 22-Jähriger in suizidaler Absicht die Gasleitung manipuliert.
Das Haus an der Ecke Preßgasse/Schäfergasse in Wien-Wieden ist mittlerweile dem Erdboden gleichgemacht. Für 30 Parteien mussten von „Wiener Wohnen“Ersatzwohnungen bereitgestellt werden. Von den 15 Verletzten befindet sich einer noch immer im Krankenhaus – doch die schrecklichste Folge der Gasexplosion: Zwei junge Menschen, ein 22-jähriger Koch und eine 29-jährige Nachbarin, sind aus dem Leben gerissen worden.
Rund zweieinhalb Monate nach dem Unglück ist die Explosionsursache jetzt eindeutig geklärt: „An einem Gasrohr in einer Küche war manipuliert worden“, bestätigt Polizeisprecherin Irina Steirer. Es war die Küche, in der der männliche Tote lag. Der Koch hatte kurz zuvor seine Arbeit verloren, hatte hohe Schulden und klagte über sein gescheitertes Leben, wie im Zuge der kriminalpolizeilichen Ermittlungen bekannt wurde. Auch bei „Wiener Wohnen“war er die Miete schuldig, war aber nicht unter Druck gesetzt worden, betonte ein Sprecher. Vielmehr war ihm Ratenzahlung angeboten worden.
In selbstmörderischer Absicht hatte der 22-Jährige die Gasleitung manipuliert, wodurch Gas ungehindert ausströmte. Durch einen Schaltfunken oder offenes Feuer kam es dann zur Explosion.
Am Standort des abgerissenen Hauses wird in den nächsten Jahren wieder ein Gemeindebau errichtet. Die Planung läuft bereits. Die Mieter können, sofern sie möchten, zu den alten Konditionen einziehen.