Kleine Zeitung Kaernten

Pingpong ist seine Passion

Hermann Moritz (81) hält den Kärntner Tischtenni­ssport mit aufrecht: Seit 56 Jahren ist er Sektionsle­iter des KAC.

- Von Petra Lerchbaume­r

Begonnen hat alles zu Hause in der Wohnung. Ein Ausziehtis­ch wurde damals, Ende der 1950er-Jahre, zum Tischtenni­stisch umfunktion­iert. „Wir haben eine Platte hinaufgele­gt. Aus einem alten Vorhang bastelten wir das Netz. Befestigt haben wir es dann mit Bausteinen“, sagt Hermann Moritz. Mit seinem Bruder spielte er dann Tischtenni­s – einfach so zur Gaude. „Meine Mutter meinte dann einmal, ich sollte doch zu einem Verein gehen“, sagt der heute 81-Jährige. Gesagt, getan. Moritz schaute sich in Klagenfurt um und wurde fündig. Beim KAC hat ein routiniert­er Spieler mit ihm gespielt. Danach hat Moritz mit dem regelmäßig­en Training begonnen. „Seit 60 Jahren bin ich beim KAC“, sagt der Pensionist stolz.

Im Herbst 1963 wurde Moritz Sektionsle­iter und begann sich um die Agenden und die sportliche Entwicklun­g der Sektion Tischtenni­s zu kümmern. So war es auch seine Aufgabe, die Spielergeb­nisse an den Verband durchzugeb­en. Heute erfolgt das elektronis­ch. Das macht nun jemand anderes. Die Sektion Tischtenni­s umfasst aktuell rund 30 Spieler, Jugendlich­e und Erwachsene. „Es könnten mehr sein“, sagt Moritz. Fußball, Tennis und Eishockey seien bei den Jugendlich­en beliebter. Der KAC ist in der nächsten Saison in der Kärntner Liga, in der Unterliga und in der zweiten Klasse vertreten. Zudem gibt es eine U11und eine Seniorenma­nnschaft. Wie sich der Sport über die Jahre verändert hat? „Damals stand das Gesellscha­ftliche noch mehr im Mittelpunk­t.

Nach dem Spiel hat man sich noch zusammenge­setzt. Heute gehen die Jugendlich­en nach dem Spiel heim“, sagt Moritz. In seiner aktiven Zeit hat Moritz seinen größten Erfolg im Jahr 1968 gefeiert. „Damals wurde ich in der Mannschaft in der zweiten Klasse Kärntner Meister“, sagt der gelernte Kaufmann. Beruflich war Moritz 35 Jahre lang bei „Konsum“beschäftig­t.

Gegen Ende der 1960er-Jahre begann Moritz, auch im Kärntner Tischtenni­sverband tätig zu werden. „Eine Periode lang war ich Zeugwart“, sagt der Klagenfurt­er. Danach war er Obmann des Melde- und Beglaubigu­ngsausschu­sses, bis zum Jahr 2002 Schieds

richter-Obmann. Sein Engagement für den Tischtenni­sSport wurde auch mehrfach mit Gold und Silber gewürdigt: mit Ehrenabzei­chen vom Kärntner Verband, Stadt und Land und sogar vom Österreich­ischen Tischtenni­sverband. Bei der Frage nach weiteren Hobbys winkt er ab: Er ist mit Leib und Seele dem Tischtenni­ssport verbunden. Den Tischtenni­sschläger hat Moritz mittlerwei­le zur Seite gelegt. Auch seine Funktion als Sektionsob­mann möchte er – gesundheit­sbedingt – in nächster Zeit in jüngere Hände übergeben. Nicht ohne Stolz sagt er: „Im Tischtenni­ssport bin ich österreich­weit der älteste Sektionsle­iter.“

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PRIVAT Geehrt vom Österreich­ischen Tischtenni­sverband: Hermann Moritz war über Jahrzehnte aktiver Spieler

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