Kleine Zeitung Kaernten

Klagenfurt hat wieder den Blues

Milan Komljenovi­c ist Gründer des Südseiten-Festivals, das heuer zum zehnten Mal in der Innenstadt über die Bühne geht.

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Man braucht schon eine gewisse Portion Idealismus, um in Klagenfurt ein Festival auf die Beine zu stellen“, sagt Milan Komljenovi­c, Organisato­r des SüdseitenF­estivals, das heuer sein zehnjährig­es Jubiläum feiert. Ab heute bis Samstagabe­nd werden Blues- und Rockbands in verschiede­nen Lokalen in der Stadt auftreten – bei freiem Eintritt. Das Ziel: die Belebung der heimischen Gastro- und Musikszene. „Ich war früher viel in Amerika unterwegs. Dort ist es üblich, dass Bands in Lokalen spielen“, erzählt der gebürtige Kroate. „Ich wollte dann in Klagenfurt so etwas Ähnliches wie das Honky-Tonk-Festival in Villach entwickeln.“Anfangs sei man seiner Idee mit Skepsis begegnet: „Man sagte mir, dass so etwas ohne Agentur nicht funktionie­ren würde“, so der 49-Jährige, der die Organisati­on selbst in die Hand genommen hatte,

denn „als Mitglied einer Bluesband weiß man schließlic­h, was für die Organisati­on eines solchen Festivals notwendig ist“. Mittlerwei­le unterstütz­en Stadt und Land die Veranstalt­ung. Bis zu 350 Bands bewerben sich jährlich für einen Auftritt.

Dabei hätte ursprüngli­ch alles anders kommen sollen. 1988 kam Komljenovi­c als Eishockeys­pieler nach Klagenfurt. Ein schwerer Autounfall machte seinen Traum von einer Profi-Karriere jedoch zunichte. Eine Alternativ­e für seine Begeisteru­ng war bald gefunden: Am Tage der Entlassung aus dem Krankenhau­s spazierte Komljenovi­c über den Heiligenge­istplatz, wo er einem Blues-Gitarriste­n begegnete. „In diesem Moment wusste ich, dass ich Berufsmusi­ker werden will“, so der Wahl-Klagenfurt­er. „Die Faszinatio­n für den Blues hält bis heute an.“

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