In Espoo soll es kein zweites Moskau geben
Hei Suomi! Österreichs Davis-Cup-Mannen gehen am Freitag in Espoo als Favoriten in das Duell gegen Finnland, sind aber gewarnt.
Die Espoo Metro Areena ist ein schmucker Mehrzweckkasten im Stadtteil Tapiola und beherbergt die Eishockey-Mannschaften des finnischen Drittligisten KiekkoEspoo (die Vorgängervereine Espoo Blues und Espoo United waren 2016 bzw. 2018 jeweils insolvent) sowie das Frauen-Topteam Espoo Blues Naiset.
als Konzerthalle dient, bietet rund 7000 Zuschauern Platz. Ganz so viele werden es beim am Freitag startenden Davis Cup gegen Österreich zwar nicht werden, doch sollen sich für die zwei Spieltage bereits 6000 Finnen ein Ticket gesichert haben. Nun gilt das Land der tausend Seen nicht zwingend als Tennishochburg, doch wirkt ein Dominic Thiem offensichtlich auch im hohen Norden wie ein Magnet.
Gestern kam Österreichs Aushängeschild zwei Tage nach seinen Teamkollegen in Finnlands zweitgrößter Stadt Einwohner) an und klopfte gleich bei einer nachmittäglichen Trainingseinheit die Bälle weich. Zu diesem Zeitpunkt präsentierte sich der Hartplatz auch schon in einem weit besseren Zustand als tags zuvor. „Der Belag hatte Wellen geschlagen und wäre für einen Wettkampf untauglich gewesen. Doch die Finnen haben Tag und Nacht gearbeitet und jetzt geht es schon besser“, berichtet Österreichs Kapitän Stefan Koubek.
Der Kärntner kann natürlich seine Zufriedenheit über Thiems Zusage für den Länderkampf nicht verbergen, erleichtert sich die Aufgabe dank des Weltranglistenfünften doch um einiges. „Laut Papier wären wir wohl auch ohne Dominic Favorit gewesen, aber ihn in der Mannschaft zu haben, ist doch beruhigend.“Von einer „gmahden Wiesn“will Koubek aber nichts hören: „Der Druck liegt auf unserer Seite. Aber ich habe ein super Vertrauen ins Team.“
Gewarnt sind die Österreicher vor allem vor Emil Ruusuvuori. Finnlands Nummer eins hat derzeit einen Lauf und katapultierte sich seit Juni dieses Jahres mit zwei Challenger-Siegen in der Weltrangliste von Position 410 auf Platz 163 nach vorne. Dem entgegenhalten kann Koubek neben Thiem aber auch noch „Mister Davis Cup“Dennis Novak (der Wiener Neustädter wächst bei Länderkämpfen verlässlich über sich hinaus) sowie mit Oliver Marach und Jürgen Melzer ein eingespieltes Top-Doppel.
im hohen Norden ein böses Erwachen er(275.000 spart, würde im März die Qualifikationsrunde für das DavisCup-Finale im November 2020 warten. „Das ist natürlich unser Ziel, doch will ich jetzt noch nicht so weit denken“, sagt Koubek, der aus jahrelanger Erfahrung als Spieler und Kapitän weiß, dass gerade im Davis Cup Überraschungen keine Seltenheit sind: „Als wir vergangenes Jahr in Moskau sensationell gegen Russland gewonnen haben, hat auch niemand damit gerechnet. Jetzt müssen wir nur schauen, dass es hier in Espoo zu keinem zweiten Moskau kommt.“