„Mitarbeiter wickelt Schaden mit KI ab“
Vom Bank- ins Versicherungsgeschäft – ein großer Wechsel in Ihrer Laufbahn?
FERDINAND BUCHER: Ich habe an der WU Wien und an der Columbia Business School in New York studiert und war 20 Jahre im Finanzvertrieb. Die Wiener Städtische Versicherung ist ja auch Teil der Finanzbranche. Sie hat ein starkes regionales Prinzip, mit viel Autonomie und auch Produktentwicklung.
Und ist digital wie gefordert bei Kunden und Mitarbeitern?
Die Digitalisierung ist eine Chance und verändert den Vertrieb. Jetzt müssen wir auch von der Aufsicht her bedarfsorientiert verkaufen. Der Mitarbeiter steht weiter vorn, mit digitalen Assistenzsystemen, eine Multikanalstrategie mit dem Kunden im Mittelpunkt. Das deckt ein reiner Onlinevertrieb nicht ab. Denn was passiert dort bei einer Schadensabwicklung? Beim regionalen Versicherer hat man die Schadensabwicklung vor Ort. Dabei setzen wir auch schon künstliche Intelligenz (KI) ein.
Aus dem Netz kommt auch die Gefahr. Wird Cyber-Versicherung die wichtigste Sachversicherung? Cyber-Security wächst zweistellig mit dem Datenvolumen. 2018 gab es in Österreich 20.000 Anzeigen wegen Cyberkriminalität, das ist eine Zunahme um 17 Prozent in einem Jahr. Das sind keine Kavaliersdelikte,
sondern ist organisiertes Verbrechen und wird als sechstes Elementarrisiko gesehen. Wir waren mit Cyber Protect als Erste auf dem Markt. Das wird auch schon in die Hausratsversicherung integriert, weil es jeder braucht und weil man sich kaum schützen kann.