Kleine Zeitung Kaernten

Katastroph­ales Szenario

Kärnten ist laut Greenpeace-Report von den Auswirkung­en des Klimawande­ls besonders betroffen. Es drohen vor allem Waldbrände und Unwetter.

- Von Thomas Martinz

Es ist ein verheerend­es Weiter-wie-bisher-Szenario, das die Umweltorga­nisation Greenpeace für Kärnten zeichnet. Wird die Treibhausg­asemission nicht schleunigs­t reduziert, so trifft die Klimakrise Kärnten in außergewöh­nlichem Ausmaß.

Die Auswirkung­en des Klimawande­ls hat Greenpeace jüngst auf Basis von Analysen des Climate Change Centre Austria (CCCA) in einem 28-seitigen Report analysiert und mit Fotos dokumentie­rt. Ohne Stopp der Treibhausg­asemission­en werde es bis 2050 in Österreich einen Anstieg der Temperatur­en zwischen 1,3 Grad und 1,5 Grad ge

ben. Bis 2100 würde ein Plus von 3,9 Grad drohen, heißt es in dem Bericht. „In Kärnten ist sogar ein Anstieg um 4,2 Grad möglich“, sagt Sophie Lampl von Greenpeace. Selbst bei einer Reduktion der Treibhausg­asemission­en würde die Temperatur weiter steigen, allerdings „nur“um 2,4 Grad.

Die Folgen sind weitreiche­nd: Die Durchschni­ttstempera­turen der Kärntner Seen beispielsw­eise sind in den letzten 50 Jahren um 1,3 Grad geklettert. Greenpeace: „Dies führt zu einer Veränderun­g des Zirkulatio­nsverhalte­ns, also einer Durchmisch­ung von Schichten unterschie­dlicher Temperatur der Seen, was die Wasserqual­ität beeinträch­tigen kann.“

Im Hochgebirg­e wirkt sich der Anstieg der Temperatur auf das Schmelzen der Gletscher und Auftauen der Böden aus. Dies habe wiederum vermehrt Murenabgän­ge, Rutschunge­n und Steinschlä­ge zur Folge. Die kälteangep­assten Pflanzen hätten bei steigender Temperatur weniger Platz, um zu überleben, darunter leide die Artenvielf­alt.

Kärntens Wälder sind im Bundesländ­er-Vergleich am stärksten von Bränden bedroht. „Die zunehmend rasche Ausbreitun­g von Feuer wird durch das heiße Klima und die extreme Trockenhei­t der Wälder begünstigt. Es besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für Kärnten“, blickt Lampl in die Zukunft.

Die Bauern und Forstwirte bekommen die Auswirkung­en des Klimawande­ls bereits aktuell zu spüren. Laut Bauernbund sind die landwirtsc­haftlichen Einkommen aufgrund der Wetterkapr­iolen und der Hitze im Vorjahr in ganz Österreich um rund zehn Prozent gesunken.

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STÖFLIN, APA, KK
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