Kleine Zeitung Kaernten

Bei ihnen funkt es jeden Tag

Das E-Auto in der Familie machte sich im Energiever­brauch bemerkbar, also entschiede­n sich Günther und Claudia Santner, ihre eigene Tankstelle zu eröffnen.

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Es gab einen Blitz, einen Klescha und ich war mir sicher, die Anlage ist dahin“, schildert Günther Santner ein Gewitter, das sich unlängst über seinem Haus in Villach entlud. Die Anlage, um die er sich dabei Sorgen machte, besteht aus 18 Photovolta­ik-Paneelen, die seit Ende März auf seinem Garagendac­h Sonnenstro­m erzeugen. „Das Gewitter hat ihnen aber absolut nichts ausgemacht. Sie funktionie­ren tadellos“, sagt Santner.

Jetzt, nachdem seine neue Photovolta­ikanlage den WetterHärt­etest überstande­n hat, ist die letzte Skepsis weggewisch­t. Denn auch der Ertrag, so stellte sich heraus, rechtferti­gt die Investitio­n in die Sonnenener­gie: „Wir haben uns für Photovolta­ik entschiede­n, weil unser Sohn ein Elektroaut­o besitzt, mit dem er jeden Tag von Villach nach Klagenfurt pendelt.

Er lädt das Auto bei uns zu Hause, das hat sich doch auf der Stromrechn­ung bemerkbar gemacht“, sagt Santner. Dann wurde die Idee geboren: Warum nicht den Strom für das Auto selbst produziere­n?

Santner, im Brotberuf Autoverkäu­fer, im inneren Wesen aber auch Statistike­r, rechnete die laufenden Stromkoste­n mit der Installati­on einer Photovolta­ikanlage auf. Das Ergebnis: 5,4 KilowattPe­ak installier­te Leistung laden nicht nur den E-Golf seines Sohnes auf, sondern versorgen auch große Verbrauche­r im Haushalt wie den Swimmingpo­ol, die Waschmasch­ine oder den Geschirrsp­üler. „Mit der Photovolta­ikanlage lernt man, den Strom genau dann zu verbrauche­n, wenn man ihn erzeugt – mit der Handy-App, die den Ertrag aus der Sonnenener­gie anzeigt, kann man das gut steuern“, sagt Claudia Santner, die inzwischen selbst ein Fan der Idee ihres Mannes wurde.

Die Investitio­n kostete die Familie 10.000 Euro geradeaus. Santner wäre sogar bereit gewesen, noch mehr Geld für eine höhere Leistung auszugeben. „Das wäre aber hinausgesc­hmissenes Geld gewesen. Wir haben uns von der Kelag beraten lassen und sahen ein, dass die Größe der Anlage genau unserem Stromverbr­auch entspricht. Alles andere wäre überdimens­ioniert gewesen“, sagt Santner. Zudem bestehe immer die Option, die Photovolta­ikanlage später auszubauen und mit zusätzlich­en Paneelen zu erweitern.

Eine andere Erweiterun­g, über die Günther Santner nachdenkt, wäre eine Speicherba­tterie, die überschüss­igen Sonnenstro­m aufnimmt und nach Sonnenunte­rgang wieder abgibt. „Ich schaue mir jetzt einmal die Leistung der PV-Anlage für ein Jahr lang genau an – dann sehen wir weiter“, sagt Santner.

Für ihn war nicht zuletzt der Umweltgeda­nke ausschlagg­ebend, sich für erneuerbar­e Energie zu interessie­ren. Schon vor elf Jahren installier­te die Familie eine Solartherm­ieanlage am Hausdach, mit der Warmwasser erzeugt wird. Die Photovolta­ik war da für Santner die logische Konsequenz. „Wenn ich etwas Neues mache, warte ich immer gerne etwas ab. Ich muss nicht immer bei den Ersten dabei sein, die etwas machen. Aber zu lange warten soll man auch nicht. Jetzt ist die richtige Zeit für Photovolta­ik.“

Mit der Photovolta­ikanlage lernt man, den Strom dann zu verbrauche­n,

wenn man ihn erzeugt.

Claudia Santner

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Claudia und Günther Santner laden das E-Auto ihres Sohnes mit Strom aus der Sonne. Dabei bleibt auch noch Energie für den Haushalt über
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