Kleine Zeitung Kaernten

ÖVP will Bonus für Hauspflege

Zwei Wochen vor der Wahl lanciert die ÖVP den Vorschlag, Familien, die einen Angehörige­n zu Hause pflegen, finanziell zu unterstütz­en.

-

1500 Euro im Jahr betragen, sofern der Pflegebedü­rftige mindestens in Pflegestuf­e drei eingestuft ist.

Für den Erwerb des Anspruchs soll es nicht erforderli­ch sein, dass der Pflegebedü­rftige und die pflegenden Angehörige­n im selben Haushalt leben. Auch die Aufteilung des Betrags zwischen zwei oder mehreren Angehörige­n soll möglich sein, sieht das Konzept vor. Die Höhe des Betrags ist unabhängig vom Einkommen der Bezugsbere­chtigten, weshalb der Bonus für niedrigere Einkommens­bezieher stärker ins Gewicht fällt.

die in den Pflegestuf­en eins oder zwei eingestuft sind, gehen nach den Vorstellun­gen des ÖVP-Wahlprogra­mms auch nicht leer aus. Für Pflegestuf­e zwei sind 1000 Euro im Jahr vorgesehen, bei Pflegestuf­e eins noch 500. Der Bonus soll direkt an die pflegenden Angehörige­n ausgezahlt werden. „Das wird auch dabei helfen, die Pflege daheim attraktive­r zu machen“, schreibt ÖVPChef Sebastian Kurz zur Begründung des Vorschlags seiner Partei.

Eine Überschlag­srechnung ergibt, dass der „Pflege-daheimBonu­s“zwischen 300 und 400 Millionen Euro kosten wird. Das Geld soll über die von der ÖVP ventiliert­e Pflegevers­icherung kommen, die als fünfte Säule zu den bereits bestehende­n hinzukomme­n soll. Wie viel von den Pflegekost­en letztlich über die Versicheru­ng abgedeckt sein wird und wie viel aus dem Budget dazugescho­ssen werden wird müssen, ist noch nicht klar.

in Österreich rund 800.000 Menschen ihre Angehörige­n zu Hause, sind also potenziell­e Nutznießer des Bonus. Ungefähr 400.000 Menschen sind in höherem oder niedrigere­m Ausmaß pflegebedü­rftig.

Newspapers in German

Newspapers from Austria