Kleine Zeitung Kaernten

„Ludwig 1 an Wilhelm 2“

24 Stunden Polizeiall­tag live auf Twitter und wieder schauten viele zu.

- Von Daniele Marcher

Im Minutentak­t erschienen die neuesten Meldungen auf dem Bildschirm. Vom Verkehrsun­fall bis hin zur gestohlene­n Couch aus dem Hinterhof war alles dabei, wohin die Wiener Polizeistr­eifen ausrückten – nur die Einsätze der Kriminalpo­lizei blieben geheim.

Es war gestern wieder „Twitter-Tag“, der mittlerwei­le dritte seit Adaptierun­g der Idee von der Münchner bzw. Berliner Polizei und die einzige derartige Aktion in Österreich. Unter dem Hashtag #24h133 wurden die laufenden Einsätze veröffentl­icht, in Echtzeit und mit oft launigen Sätzen. Das las sich dann beispielsw­eise so:

„In Liesing läuft eine angeblich halb nackte Dame auf der Straße herum. Wilhelm 1 schaut nach, ob eine Kleiderspe­nde benötigt wird. #badewetter“

Oder so: „Stimme am Notruf: ,Drei verdächtig­e Personen beobachten Häuser. Einer ist mit Rollator unterwegs!‘ – Viktor 8 rollt ebenfalls an.“

Und so: „Kelch, der (m.): kostbares Trinkgefäß mit rundem Fuß; in Ostösterre­ich auch: Streit. Zweiteres ist nun in einem Geschäft in Mariahilf entbrannt. Emil 5 fährt zu“

Selbst eigene Probleme wie ein liegen gebliebene­r Streifenwa­gen werden nicht verschwieg­en. „Wir wollen der Bevölkerun­g einen Einblick in unseren Alltag geben“, betont Polizeispr­echer Dominik Grabner. Sieben Polizistin­nen und Polizisten wechselten sich dafür alle drei Stunden an der Tastatur ab, zwei Kollegen der Funkzentra­le sagten ihnen die Einsätze an. Getwittert wurde bis heute sieben Uhr. Mit Erfolg: Schon um 15 Uhr zeigte das Twitter-Analysetoo­l eine Million Zugriffe.

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LPD WIEN Das Social-Media-Team der Wiener Polizei twitterte 24 Stunden im Schichtdie­nst

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