„Ludwig 1 an Wilhelm 2“
24 Stunden Polizeialltag live auf Twitter und wieder schauten viele zu.
Im Minutentakt erschienen die neuesten Meldungen auf dem Bildschirm. Vom Verkehrsunfall bis hin zur gestohlenen Couch aus dem Hinterhof war alles dabei, wohin die Wiener Polizeistreifen ausrückten – nur die Einsätze der Kriminalpolizei blieben geheim.
Es war gestern wieder „Twitter-Tag“, der mittlerweile dritte seit Adaptierung der Idee von der Münchner bzw. Berliner Polizei und die einzige derartige Aktion in Österreich. Unter dem Hashtag #24h133 wurden die laufenden Einsätze veröffentlicht, in Echtzeit und mit oft launigen Sätzen. Das las sich dann beispielsweise so:
„In Liesing läuft eine angeblich halb nackte Dame auf der Straße herum. Wilhelm 1 schaut nach, ob eine Kleiderspende benötigt wird. #badewetter“
Oder so: „Stimme am Notruf: ,Drei verdächtige Personen beobachten Häuser. Einer ist mit Rollator unterwegs!‘ – Viktor 8 rollt ebenfalls an.“
Und so: „Kelch, der (m.): kostbares Trinkgefäß mit rundem Fuß; in Ostösterreich auch: Streit. Zweiteres ist nun in einem Geschäft in Mariahilf entbrannt. Emil 5 fährt zu“
Selbst eigene Probleme wie ein liegen gebliebener Streifenwagen werden nicht verschwiegen. „Wir wollen der Bevölkerung einen Einblick in unseren Alltag geben“, betont Polizeisprecher Dominik Grabner. Sieben Polizistinnen und Polizisten wechselten sich dafür alle drei Stunden an der Tastatur ab, zwei Kollegen der Funkzentrale sagten ihnen die Einsätze an. Getwittert wurde bis heute sieben Uhr. Mit Erfolg: Schon um 15 Uhr zeigte das Twitter-Analysetool eine Million Zugriffe.