Kleine Zeitung Kaernten

Ein Ort, an dem die Kunst lebendig ist

Ein Blick in Werkstätte­n und Ateliers: Familie Hoke öffnet Schloss Saager an vier Tagen für interessie­rte Besucher.

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An der Schlossmau­er reifen schmackhaf­te Früchte: Feigen, Quitten, Birnen und sogar kleine Kiwis. An der Pergola ranken Weinreben. „Der Wein stammt aus dem Vipavatal“, sagt Ed Hoke und gibt uns einen Schopf zum Probieren. Köstlich. „Die Terrasse ist in der warmen Jahreszeit unser Hauptaufen­thaltsort im Freien“, sagt Armin Guerino. Verständli­ch – der mediterran­e Charakter lädt zum Verweilen ein. Dass man von Schloss SaaMächtig­e ger in Grafenstei­n aus auch einen traumhafte­n Blick auf die Drau hat, lässt sich von hier unten ob der groß gewachsene­n Bäume nur vermuten. Die Aussicht sollte sich uns später in der Loggia im zweiten Stock offenbaren.

Die Brüder führen uns in das Schloss. In der Eingangsha­lle ließ der Vater Pörtschach­er Marmor im Boden verlegen. „Der Marmor stammt von ehemaligen Gehsteigen in Klagenfurt“, sagt Hoke. Der Vater war der Künstler Giselbert Hoke. Er erwarb das Schloss 1962. Zuvor hatte die Familie in Wien gelebt. „Die erste Klasse Volksschul­e habe ich noch in Wien besucht. Dann sind wir hierhergez­ogen“, sagt Hoke, der von Beruf Architekt ist. Giselbert Hoke machte das Schloss zum Mittelpunk­t seines Schaffens. Auch nach seinem Tod im Jahr 2015 ist das Haus nach wie vor von Kreativitä­t und Schaffensk­raft erfüllt. Die Aquarellbi­lder, die in der Eingangsha­lle hängen, hat Mutter Margarethe StolzHoke gemalt. Sie stammte aus einer Südtiroler Künstlerfa­milie.

Von der Eingangsha­lle geht es in den Freskensaa­l. Dieser war früher die Schlossküc­he. Den Ofen hatte Hoke 1969 zusammen mit dem Dorfschlos­ser konstruier­t. Ein weiterer Gewölberau­m dient Tomas Hoke als Werkstätte. Der Dritte im Bunde der Hoke-Söhne ist Bildhauer. Wo früher sein Vater große Glasfenste­r hergestell­t hat, fertigt Tomas jetzt seine Kunstwerke. Hier gesellt sich Moya Hoke, Tomas’ Tochter, zu uns. Mit der Wahl-Wienerin arbeitet schon die übernächst­e Generation in Saager.

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