Neuer Kapitän als logischer Nachfolger
Nach dem Karriereende von Niki Petrik geht der VSV heute (17.30 Uhr) mit einem neuen Kapitän in die Saison. Jamie Fraser (33) brachte sich für die Position früh in Stellung.
Wer einen Blick auf die bisherige Karriere von Verteidiger Jamie Fraser wirft, sich in seinem Umfeld umhört oder den Routinier gar ein wenig kennt, dem kann
ein Fakt schon komisch anmuten: Fraser war in seinen 14 bisherigen Profisaisonen noch nie Kapitän einer Mannschaft. Und das, obwohl ihm von Trainern wie auch Mitspielern stets Führungsqualitäten attestiert wurden. Es sollte bisher nie sein, speziell in seiner Zeit in Wien standen mit Jonathan Ferland
15. Profisaison. So lange ist NeoKapitän Jamie Fraser schon dabei. Heute geht er in seine neunte EBEL-Saison. Ein NHLSpiel machte er (NY Islanders).
308 Punkte scorte der Verteidiger bisher in der EBEL für Laibach, Wien und den VSV. Bis auf das Vorjahr stand Fraser auch immer in den Play-offs.
und Andreas Nödl zwei unumstrittene Leithammel vor ihm. Heute geht der 33-Jährige beim VSV-Auftakt gegen Bozen aber erstmals mit dem „C“auf der Brust in eine Spielzeit. Trainer Jyrki Aho sah in ihm vom ersten Tag an den logischen Nachfolger für den zurückgetretenen Niki Petrik, machte aber lange ein Geheimnis daraus. Verschiedene Spieler wurden in den Testspielen ausprobiert, am Ende sollte die Wahl auf Fraser fallen. „Er hat so viel Erfahrung, ist zudem ein Vorzeigeprofi und sehr kommunikativ. Jamie zeigte von Beginn an, dass er ein Kapitän sein will“, sagt Aho.
Fraser selbst ist jedenfalls heiß aufs Eis. „Es ist natürlich eine Ehre, so einen Verein am Eis anführen zu dürfen.
Ich übernehme gerne Verantwortung für meine Jungs, fühle mich der Aufgabe gewachsen und werde dem Niki sicher keine Schande machen“, sagt der Kanadier schmunzelnd und fügt augenzwinkernd an: „Ich bin wirklich bereit! Ich habe heuer im Sommer so hart trainiert wie noch nie. Hätte ich das als Junger auch schon gemacht, wäre ich in meiner Karriere vielleicht weiter gekommen.“
Apropos Petrik: Der ist inzwischen Fitnesstrainer bei den Adlern und arbeitet eng mit Aho zusammen. „Wir pflegen engen Kontakt. Natürlich habe ich auch mit ihm über etwaige Kandidaten für die KapitänsCrew gesprochen“, sagt Aho.
Und Petrik gab dem Finnen auch den Tipp, Youngster Felix Maxa (21) zu einem der Assistenten zu machen. Er wird mit Miika Lahti gemeinsam heute das „A“tragen. „Das ist eine wahnsinnige Ehre! Vor einigen Jahren war ich noch selbst Eishockeyfan und jetzt habe ich schon so eine Rolle bei einem EBEL-Team“, strahlt Maxa.
Auch Lathi, der als absoluter Aho-Wunschkandidat auf Tryout-Basis nach Villach kam, passt ins Muster des Trainers. Es ist auch ein Statement in Richtung fixer Verpflichtung des finnischen Kraftpakets. Der Verein kommunizierte dem Center bereits, dass man ihn halten wird, wenn nichts Unvorhergesehenes passiert.
Heute wird es für die neu zusammengewürfelte Villacher Truppe gegen Bozen erstmals ernst. „Am Samstag haben wir unseren Vorteil, in Runde eins spielfrei gehabt zu haben, genutzt und Videostudium betrieben“, verrät Aho, der mit sechs Verteidigern und zwölf Stürmern auskommen muss. Chris Collins, Alen Bibic und Brodie Reid fehlen noch.