KÄRNTNERIN DES TAGES
KÄRNTNERIN DES TAGES. Christina Hirschl (40) gestaltet als Leiterin der Division „Sensorsysteme“der Silicon Austria Labs Kärntens Weg in die Hightech-Zukunft entscheidend mit.
Starke Frau im Hightech-Labor. Die Physikerin Christina Hirschl spielt in der Oberliga der europäischen Forschung mit.
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Frauen an der Unternehmensspitze sind gerade in der Hochtechnologie noch immer rar. Die Bodensdorferin Christina Hirschl ist eine solche Ausnahmeerscheinung. Seit Juli leitet die 40-Jährige die Division „Sensor Systems“der österreichweit operierenden Silicon Austria Labs (SAL). Im Kern ging diese Einheit aus der Carinthian Tech Research (CTR) hervor. Das neue Forschungszentrum SAL wurde vom Bund mit den Ländern Kärnten, Steiermark und Oberösterreich sowie der Elektronikindustrie gegründet. Mit dem Ziel, in der Oberliga der europäischen Forschung mitzuspielen.
Für Hirschl, die es schon als Kind liebte zu basteln, war ein Weg in einen technischen Beruf „vorgezeichnet“. Da sie immer auch gerne ihr Wissen weitergab, studierte sie an der Universität Wien Mathematik und Physik als Lehramt. Letztlich begeisterten sie die wissenschaftlichen Seiten der Physik mehr als der Schulunterricht – nicht wegen der Schüler, „das Unterrichten machte mir großen Spaß“, sondern vor allem, weil es im heutigen gesellschaftlichen Verständnis schwieriger werde, „Schüler für ein Unterrichtsfach, auch wenn es die Grundlagen unseres Lebens erklärt, begeistern zu können“. Schließlich promovierte sie 2005 über Chaostheorie. Mit Mann, der ebenfalls Physiker ist, kehrte sie vor über zehn Jahren nach Kärnten an den Ossiacher See zurück. Das Leben in Kärnten sei „deutlich besser als in Wien, es fällt viel leichter, eine nachhaltige WorkLife-Balance zu finden.“
2010 heuerte die Mutter zweier Kinder (10 und 11 Jahre) beim CTR an und feierte am kleinen, feinen Kärntner Forschungsinstitut Erfolge. Zuletzt mit zukunftsweisenden Arbeiten zur faszinierenden Welt der Quantensensorik, in der Hirschl als Forschungsleiterin für Smart Systems quasi zu Hause war, wodurch sie selbst zu einem Vorbild wurde. Denn dass Frauen in der Technik noch immer so selten anzutreffen sind, liege auch an den fehlenden „Role Models“, meint die Forscherin. Sie setzte sich daher bewusst in Schulveranstaltungen dafür ein, Mädchen „Lust auf mehr Technik“zu machen, und besuchte mit ihrem Experimentierkoffer Kärntner Volksschulen.
Hirschl selbst hat nun die – vorerst – oberste Sprosse der Karriereleiter erklommen. Als Leiterin der Division „Sensor Systems“am SAL verwaltet sie nicht nur das CTR-Erbe, sondern will noch heuer hochgesteckte Ziele verwirklichen: 60 Forscher sollen vor allem in Villach (einige davon in Graz) Grundlagenforschung und Kooperationsprojekte mit Indusihrem