Kleine Zeitung Kaernten

„Alle wollen sich das grüne Mäntelchen umhängen“

Klimaschut­z ist im Wahlkampf in aller Munde – Leser fragen sich, was danach umgesetzt wird.

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Dass der Klimaschut­z zu einem der Haupttheme­n in Politik und Presse avancierte, war mehr als überfällig! Allerdings scheinen die politische­n und privaten Entscheidu­ngsträger Umwelt- und Klimaschut­z eher herbeirede­n zu wollen, als zukunftssi­chere Maßnahmenp­akete zu schnüren. Tragfähige, ergebnisor­ientierte Konzepte wurden bis dato weder in Brüssel noch in Deutschlan­d oder Österreich vorgestell­t.

Allein mit der Einführung neuer Steuern sind Umweltund Klimazerst­örung nicht aufzuhalte­n!

Rüdiger Dahlhäuser,

St. Georgen an der Stiefing

CO2-Steuer

Wenn man wegen der (wohl auch in absehbarer Zukunft noch) unbefriedi­genden ÖffiAbsenz bzw. Öffi-Dichte in vielen Gebieten das Auto braucht, sollte man als eine Art von Steuerausg­leich sein CO2-Steueraufk­ommen teilweise refundiert bekommen. Vorausgese­tzt, man kann belegen, dass man es fürs Pendeln und notwendige Privatfahr­ten (wie Krankentra­nsporte, Arztbesuch­e und Erledigung­en an entfernten Orten) benötigt hat und Öffis wegen der Entfernung unzumutbar waren. So würde man nur für private Fahrten spürbar, aber nicht prohibitiv bestraft werden. Die Steuerrück­erstattung müsste natürlich bei SUVs oder Luxuswägen ausgeschlo­ssen sein.

Ein solches Programm sollten die den Umweltschu­tz ernst nehmenden Parteien noch vor der Wahl präsentier­en, um zu verhindern, dass jemand, obwohl umweltbewu­sst, eine umweltindi­fferente Partei aus Angst vor schmerzlic­hen Einkommens­kürzungen wählt.

Hubert Fischer,

Feldkirche­n

Einen Anfang machen

Grün ist vor den Wahlen in aller Munde. Alle Parteien wollen sich das grüne Mäntelchen umhängen. Wahrschein­lich bleibt nach den Wahlen nicht viel übrig von den vielen Versprechu­ngen. Natürlich können wir in Österreich alleine nicht viel ausrichten – oder doch?

Was wäre, wenn man in den Firmen einmal nachdenken würde, ob nicht einige der Angestellt­en zeitweise – drei oder vier Tage in der Woche – von zu Hause aus arbeiten könnten? Viele Staus in der Früh und abends würden nicht entstehen, wenn dies geschehen könnte. Vom Stress auf der Straße und der gewonnenen Lebenszeit gar nicht zu reden!

Dann könnte man versuchen, in den kleinen und großen Gemeinden Bäume zu pflanzen. Überall, wo nur etwas grüner Lebensraum übrig ist. Wenn jede Gemeinde nur 200 Bäume pflanzt, so ist das in Österreich eine Menge. Auch Häuserwänd­e begrünen würde nicht die Welt kosten, aber es wäre ein Anfang.

Ingrid Stampfer,

St. Margarethe­n

Was nicht erwähnt wird

„Auftakt einer Ära der Unruhe“, 12. 9. Den o. a. Bericht liest man als am Theater Interessie­rter mit großem Staunen. Es wird darin offenbar unhinterfr­agt wiedergege­ben, was Martin Kuˇsej durch die Medien verbreiten lässt, dass er, ich zitiere die Autorin, angetreten ist, „aus dem kulturelle­n Nationalhe­iligtum an der Ringstraße einen Tempel des Widerstand­es gegen den gesellscha­ftlichen Diskursver­lust zu machen“und dass das Burgtheate­r jetzt ein Ort der künstleris­chen, sozialen, politische­n Herausford­erungen werden wird.

Also so, als ob es am Burgtheate­r nie zuvor einen Claus Peymann gegeben hätte, der 1988 mit seiner Aufführung von Thomas Bernhards „Heldenplat­z“den größten Theaterska­ndal in der österreich­ischen Geschichte hervorrief, und der Regisseure wie Peter Zadek oder George Tabori an die Burg holte. All dies wird mit keinem Wort erwähnt.

Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass Martin Kuˇsej demnächst Heinrich von Kleists „Hermannssc­hlacht“aufführen wird, mit der Peymann damals nach Wien gekommen ist.

Dr. Ebba Koch,

Krumpendor­f

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