„Lernen ist die Einstellung, interessiert zu sein“
Katharina Turecek widmete ihr neues Buch lernhungrigen Erwachsenen. Wie man es schafft, dass Lernen zum Hobby wird.
Schauen wir uns einen klassischen Lebenslauf an. In jungen Jahren absolviert man eine Ausbildung, dann tritt man irgendwann ins Berufsleben ein, wo am Anfang vielleicht auch alles noch neu ist. Irgendwann hören wir aber tatsächlich auf, zu lernen. Viele Erwachsene haben auch die Idee, dass sie gar nicht mehr lernen könnten. Die Gehirnforschung aber zeigt uns: Wir bleiben ein Leben lang lernfähig. Vor allem bleiben wir es, wenn wir tatsächlich lernen.
In dem Moment, in dem wir mit dem Lernen aufhören, verlernen wir auch ein bisschen das Wie. Das heißt also, man muss, egal ob man 30 oder 60 ist, wieder hineinkommen, wenn man es länger nicht getan hat. Wobei verlernen ein schwieriger Ausdruck ist, weil viele bereits in der Schule nicht richtig, also nicht nachhaltig lernen.
Hier geht es um Organisation. Gerade im Erwachsenenalter ist es eine Frage des Zeitmanagements. Man muss sich aber nicht nur die Frage stellen, wann lerne ich, sondern auch, wo? Bei Kindern ist es selbstverständlich, dass sie einen Schreibtisch haben. Erwachsene haben ja oft allein schon den Platz nicht. Deswegen würde ich empfehlen, Zeit einzuplanen und einen passenden Ort zu finden.
Wir gehen oft sehr passiv durch den Alltag. Uns ist so vieles egal. Wir hören etwas, kennen es nicht, aber es interessiert uns auch nicht. Und was wir nicht kennen, wollen wir schon gar nicht hören. Man sollte versuchen, offener durch den Alltag zu gehen. Dass man zum Beispiel bei einem Ländernamen, den man nicht kennt, nachsieht, wo das liegt. Dafür muss man auch keine Zeit einplanen, das ist ein Lebensstil, eine Einstellung, interessiert zu sein.