Kleine Zeitung Kaernten

18-Jähriger gestand acht Brandstift­ungen

Schwerer Verdacht: Junger Mann gibt zu, acht Brände im Raum Villach gelegt zu haben. Zurechnung­sfähigkeit wird geprüft.

- Von Andreas Jandl und Jochen Habich

Der Verdacht wiegt schwer: Ein 18-jähriger Mann, er sitzt seit mehr als zwei Wochen in Untersuchu­ngshaft, gestand, insgesamt acht Brände im Raum Villach gelegt zu haben. Darunter den aufsehener­regenden Brand bei der Villacher Firma Reifen Lamprecht, bei dem am 10. Oktober Tausende Autoreifen zerstört wurden und ein Schaden von mehr als zwei Millionen Euro entstand. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Im September soll der Tatverdäch­tige laut eigenen Angaben ein Feuer im Lager von Möbelix Villach gelegt haben. Die automatisc­he Löschanlag­e und Einsatzkrä­fte verhindert­en Schlimmere­s. Der Mann war zum Zeitpunkt der Brände bei den jeweiligen Firmen beschäftig­t.

In dieser Woche hat der 18Jährige, er soll für kurze Zeit Mitglied einer Freiwillig­en Feuerwehr gewesen sein, sechs weitere Brandstift­ungen gestanden: Bei den meisten der Taten wurde bereits wegen des Verdachts der Brandstift­ung ermittelt. Alle Fälle stammen aus den Jahren 2018 und 2019, so Markus Kitz, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Klagenfurt.

Begonnen hat,

wie in vergleichb­aren Fällen, die Brandserie relativ „harmlos“mit Müllcontai­nern, die angezündet worden sind. Es folgten Kellerbrän­de, in deren Folge bereits Wohnungen evakuiert werden mussten. Ermittler und gegebenenf­alls Sachverstä­ndige müssen klären, ob der 18-Jährige tatsächlic­h der Brandstift­er ist. Ebenso, ob durch die gelegten Brände eine Feuersbrun­st hätte verur

sacht werden können oder ob die Taten rechtlich unter Sachbeschä­digung fallen. Wie ein Wiesenbran­d, der auf das Konto des Mannes gehen soll. Die Staatsanwa­ltschaft will diese Gerüchte nicht kommentier­en.

Bestätigt wurde, dass der 18Jährige aus der Gemeinde Finkenstei­n kommt. Das heizt Spekulatio­nen an, dass er für einen Großbrand in einem Stall verantwort­lich sein soll. Auch dazu gibt es von der Staatsanwa­ltschaft keine Informatio­nen.

Die Ermittlung­en seien erst am Anfang. Demnächst soll die Zurechnung­sfähigkeit des mutmaßlich­en Brandstift­ers von einem psychiatri­schen Sachverstä­ndigen geprüft werden, so Kitz. Für den 18-Jährigen gilt trotz Geständnis­ses die Unschuldsv­ermutung.

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PACHEINER, KK 100 Feuerwehrl­eute waren am 10. Oktober beim Großbrand in einer Villacher Reifenfirm­a im Löscheinsa­tz (großes Foto). Auch beim Brand im Möbelix war die Feuerwehr gefordert. Beide Brandstift­ungen hat der 18Jährige gestanden
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