Klagenfurterin packt Frühchen kuschelig ein
Nadja Goritschnig fertigt aus Stoffresten Kleidung für Frühchen an. Diese wird kostenlos an Eltern abgegeben.
Die Idee begleitet mich schon lange. Als ich mir meine Traumnähmaschine kaufte, beschloss ich, damit Gutes zu tun“, erzählt Nadja Goritschnig. Ihr Projekt „Kleines Knöpfchen“ermöglicht Frühchen einen schönen Start ins Leben. Sie fertigt FrühchenKleidung an. „Die normalen Einheitsgrößen lassen die Kleinen oft so verloren wirken“, sagt die Klagenfurterin. Deshalb hat sie sich auf die Anfertigung kleinster Größen – 44, 46, 48 und 50 – spezialisiert. Genäht, gestrickt oder gehäkelt werden die Bodys, Hosen, Mützen oder Strampler ausschließlich aus Stoffspenden. Goritschnig: „Viele Leute haben alte Stoffreste zu Hause, die sie längst vergessen haben. Wir nutzen alles, um der Familie eine kleine Freude zu bereiten.“
Mittlerweile stellt sie regelmäßig Pakete für Frühchen zusammen und beliefert mit der Hilfe von rund 30 ehrenamtlich tätigen Näherinnen in ganz Österreich das Klinikum Klagenfurt, das LKH Villach sowie das AKH Wien. Derzeit gibt es auch Gespräche mit der Uniklinik Graz. Die Pakete werden kostenlos entweder an die Eltern
oder direkt im Krankenhaus abgegeben. Morgen, am Weltfrühchentag, wird ein Verein gegründet.
Die 27-Jährige ist vor rund einem Jahr selbst Mama geworden, auch ihre Tochter kam etwas zu früh. Weil ihr die meisten Sachen viel zu groß waren, fing sie in der Karenz an, zu nähen. Dies tut sie ausschließlich nachts: „Ich möchte tagsüber
Zeit mit ihr verbringen, am Abend setze ich mich an die Nähmaschine. Es ist für mich ein Ausgleich zum Alltag, Nähen ist mein Yoga.“
Beigebracht hat sich Goritschnig alles autodidaktisch, ihr Wissen gibt sie aber gerne weiter. Künftig ist neben dem Nähen auch eine Frühchen-Gruppe geplant, in der sich Gleichgesinnte austauschen können.