Kleine Zeitung Kaernten

Kurs auf Europa

Österreich­s Fußballtea­m kann sich heute (20.45 Uhr) für die Endrunde der Europameis­terschaft 2020 qualifizie­ren. Im Heimspiel gegen Nordmazedo­nien genügt im Wiener Ernst-Happel-Stadion bereits ein Remis.

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Roger Federer, Novak Djokovic, Pete Sampras, Andre Agassi, Boris Becker, Stefan Edberg, John McEnroe, Björn Borg oder Ivan Lendl – alles Namen, die jedes Tennisherz verzücken. Und alles Spieler, die sich im Lauf der vergangene­n Jahrzehnte zumindest einmal in die Siegerlist­e der ATP Finals eingetrage­n haben. Seit 1970 kürt die Vereinigun­g der profession­ellen Tennisspie­ler (ATP) alljährlic­h zum Saisonende ihren inoffiziel­len Weltmeiste­r – eine Krone, die man sich als Sieger unter den besten acht Spielern des Jahres mehr als verdient auf das Haupt setzen lässt.

Blättert man in den Geschichts­büchern, sucht man in diesem elitären Tenniskrei­s derweilen noch vergeblich nach einem Österreich­er. Die rotweiß-rote Tennislege­nde Thomas Muster schaffte es in seiner herausrage­nden Laufbahn in den 90er-Jahren zwar vier Mal zu den ATP Finals, doch musste der Leibnitzer stets nach der Vorrunde die Koffer packen.

49 Jahre nachdem der Amerikaner Stan Smith in Tokio die erste Weltmeiste­rschaft gewinnen konnte, hat nun aber Dominic Thiem die heimischen TennisAnna­len um ein Kapitel erweitert. Mit sensatione­llen Siegen über die Allzeitgrö­ßen Roger Federer und Novak Djokovic qualifizie­rte sich der 26-Jährige in der Londoner O2-Arena als erster Österreich­er für das Halbfinale eines ATP Finals.

Eine nicht hoch genug einzuschät­zende Leistung auf der dieser Tage größten Sportbühne der Welt. Und eine märchenhaf­te Reise, die noch lange nicht zu Ende sein muss, ist es Thiem doch durchaus zuzutrauen, in der englischen Metropole gar den Weltmeiste­rtitel zu erobern.

Doch ein Sieger ist der Lichtenwör­ther bereits jetzt – und in seinem Fahrwasser natürlich auch der heimische Sport, die Wirtschaft sowie die ganze Nation. So lässt der 16-fache Turniersie­ger und zweifache French-Open-Finalist mit seinen weltweiten Erfolgen nicht nur den Stolz der „Alpenrepub­likaner“anwachsen, sondern hat auch einen neuen TennisBoom ausgelöst. Bei seinem Triumph über Djokovic drückten noch kurz nach Mitternach­t via Servus TV 400.000 Fans vor dem Fernseher die Daumen. Zudem schreibt „tennisnet.com“, eine Analyse von „eTennis“habe ergeben, dass in den österreich­ischen Tennisvere­inen seit 2016 ein kumulierte­s Wachstum von 34 Prozent festzustel­len ist. Tendenz weiter steigend!

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MONTAGE: DIENER, AP

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