Kleine Zeitung Kaernten

Jutta Zluga-Wurmitzer (59) aus Wernberg ist als Kauffrau seit 40 Jahren für ihre Kunden da.

Jutta Zluga-Wurmitzer (59) ist seit 40 Jahren für ihre Kunden da. Nächstes Jahr übernehmen ihre beiden Kinder.

- Von Harald Schwinger

Die Frage, was denn einen guten Kaufmann beziehungs­weise eine gute Kauffrau auszeichne, ist für Jutta ZlugaWurmi­tzer schnell beantworte­t: „Die Liebe zu den Kunden. Damit man ihnen jeden Wunsch erfüllen kann.“Und die Liebe zum Beruf selbst. Die brauche man unbedingt, denn „mit einer 40-Stunden-Woche ist es nicht getan und da ist es von Vorteil, wenn der Beruf gleichzeit­ig das Hobby ist“.

Bei Zluga-Wurmitzer trifft beides zu und für die Wernberger­in stand schon früh fest, dass sie einmal den Betrieb ihrer Eltern übernehmen wird. „Ich habe schon als Kind nach der Schule im Kaufhaus mitgeholfe­n“, erinnert sie sich. Ein kleines Geschäft sei das gewesen, mit einer Verkaufsfl­äche von 36 Quadratmet­ern. „Diese Liebe, die wurde mir also in die Wiege gelegt.“

Nach der Matura an der Handelsaka­demie in Villach ist sie sofort im elterliche­n Betrieb eingestieg­en. „Das ist jetzt 40 Jahre her.“Seither hat sich einiges getan: 1994 wurde, gemeinsam mit Mann Helmut, ein Sparmarkt mit 400 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche und 16 Mitarbeite­rn an einem neuen Standort, direkt an der Bundesstra­ße, eröffnet. Vor genau zehn Jahren stand dann die nächste Entscheidu­ng an. „Die Gemeinde ist ständig gewachsen und auch die Konkurrenz wurde größer. Wir mussten reagieren“, sagt Zluga-Wurmitzer. Mit den Kindern Julia (36) und Andreas (35) fasste man den Entschluss, das Projekt „Eurospar“mit 1000 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche zu verwirklic­hen. „Das war nur möglich, weil die Kinder mitmachten und die Nachfolge so geklärt war“, erzählt ZlugaWurmi­tzer, die seit acht Jahren Vorsitzend­e der Spar-Kaufleute für Kärnten und Osttirol ist und somit wichtiges Bindeglied zwischen der Spar-Zentrale und den Spar-Kaufleuten.

W as ihr besonders am Herzen liegt: Regionalit­ät und Nachhaltig­keit. „Wir haben uns schon immer bemüht, Produzente­n aus der Region zu finden“, sagt sie. „Und wir haben schon vor zehn Jahren begonnen, weitgehend auf Plastik zu verzichten.“Stolz ist sie auch, dass es im Betrieb so viele treue Mitarbeite­rinnen gibt. „Manche sind seit 25 Jahren mit dabei. Wenn die sich bei uns wohlfühlen, dann können sie es auch an die Kunden weitergebe­n und das ist etwas Wertvolles.“

N ächstes Jahr wird sich Zluga-Wurmitzer in die Pension verabschie­den, den Betrieb an ihre Kinder übergeben. Obwohl, so „ganz ernst werde ich es mit dem Ruhestand wohl nicht nehmen“. Wenn es darum gehe, wichtige Entscheidu­ngen für das Geschäft zu treffen, werde sie auch weiter Teil des „Familienra­tes“sein. Aber sie will zumindest mehr an Freizeit genießen. Eine ihrer Leidenscha­ften sei, neben Schwimmen und Wandern, das Lesen. Und zwar quer durch den Gemüsegart­en, egal ob Fachzeitsc­hriften oder Romane. „Schlafen zu gehen, ohne zuvor zu lesen, das gibt es überhaupt nicht.“Pensionssc­hock werde sie jedenfalls keinen erleiden. Davon ist Zluga-Wurmitzer überzeugt: „Ich weiß mich zu beschäftig­en.“

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WEICHSELBR­AUN Die Liebe zu den Kunden und die Liebe zum Beruf – das zeichnet die Kauffrau Jutta ZlugaWurmi­tzer aus

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