Robert Unterrainer (56) sichert Bahngleise vor Muren, Hangrutschungen, Felsbrocken und Hochwasser.
Robert Unterrainer (56) aus Penk sichert ÖBB-Gleise vor Muren, Hangrutschungen, Felsbrocken oder Hochwasser.
Feuerwehr, Polizei, Bundesheer, diverse für Katastrophenfälle geschulte Experten, die Familie, Freunde, Nachbarn – überall waren in den letzten Tagen Helfer zu finden, die die Bevölkerung vor den Folgen der Unwetter schützten. Auch bei den ÖBB, denn Robert Unterrainer, Arbeitskoordinator im Gefahreneinzugsbereich, stoppte auf der Tauernstrecke den Zugverkehr, als am 17. November bei Penk eine Mure abging. Seitdem ist er mit Sicherungsarbeiten beschäftigt.
„Ich war am fraglichen Sonntag im Bereitschaftsdienst, als uns ein Lokführer im Bereich Penk einen Erdrutsch meldete. Vor Ort habe ich schließlich eine kleine Vermurung hinter dem Bahnkörper entdeckt“, berichtet Unterrainer. Er ordnete an, dass Züge in diesem Abschnitt die Geschwindigkeit verringern müssen. „15 Minuten später ging exakt an dieser Stelle eine große Mure ab, die das Gleis verlegte, Schutzbauten zerstörte, Fahrleitungsund Signalmasten wegschleu
15 Minuten später ging eine Mure ab, die das Gleis verlegte, Schutzbauten zerstörte, Fahrleitungs- und Signalmasten wegschleuderte.
derte. Zum Glück konnte ein herannahender Zug noch stoppen“, sagt der 56-Jährige.
Die Tauernstrecke ist seitdem gesperrt, mit 500.000 Euro werden die Kosten für die Instandsetzung beziffert, darüber hinaus werden auch Hangsicherungsarbeiten vonnöten sein. Diese Woche sollte zumindest das talseitige Gleis wieder für eingeschränkten Zugverkehr zur Verfügung stehen – in Absprache mit diversen Sicherheitsexperten und Unterrainer.
Bereits seit 1985 ist der geborene Mölltaler bei den Österreichischen Bundesbahnen tätig. Erst als Gleisarbeiter, dann als Gleisaufseher. Seit 1990 zählt er zur sogenannten Lehnen-Mannschaft. Diese speziell ausgebildeten ÖBBler
Aschützen bei ihrer körperlich anspruchsvollen und gefährlichen Arbeit Bahntrassen vor Naturereignissen: Auf den Steilflächen neben den Gleisen müssen sie Felsbrocken sichern, Bäume schlägern und Wildbäche umlenken, die den Bahnreisenden gefährlich werden könnten. uch wenn er nicht im Kärntner ÖBB-Streckennetz für sichere Fahrt sorgt, hält sich Unterrainer in der Natur auf. „Am liebsten bin ich in den Bergen beim Skifahren. Aber nicht so, wie es jedermann betreibt: Ich geh zu Fuß hinauf und fahr lustig durch den Tiefschnee wieder hinunter“, erzählt der Mölltaler, der auch ein begeisterter Jäger ist. Der 56-Jährige ist liiert und Vater eines Sohnes.