Die Stimme für die einflussreichen Fans
Allianz-Vorstand Martin Bruckner ist der neue Präsident des SK Rapid.
Man kann vom SK Rapid halten, was man möchte. Aber kein anderer Fußballverein in Österreich polarisiert dermaßen wie der Klub aus Wien-Hütteldorf. Wenig verwunderlich war es also, dass im Vorfeld der Präsidentschaftswahl viel diskutiert wurde. Auch außerhalb Wiens. Und nun wurde bei „der Rapid“, wie der Verein von den Anhängern in beinahe ehrfürchtiger Art und Weise genannt wird, ein neues Oberhaupt gewählt: Martin Bruckner, bis dato Finanzreferent der Rapidler, setzte sich bei der ordentlichen Hauptversammlung mit 1059 Stimmen gegen Roland Schmid (926 Stimmen) durch. Der Nachfolger von Ex-Präsident Michael Krammer ist von Berufswegen Vorstandssprecher der Allianz Investmentbank AG. Jener Allianz, die dem Stadion der Grün-Weißen auch den Namen gibt. Und der 54-Jährige will in Zukunft gar nicht so viel verändern. Er setze auf „Evolution statt Revolution. Ich kenne alle Winkel des Vereins genau“, sagt er. Der 32-fache österreichische Meister stehe auf einem „wirtschaftlich unglaublich guten Fundament“, verrät Bruckner, der unter anderem auch Ex-Ski-Star Michaela Dorfmeister in sein Team holte.
Die Wahl zugunsten Bruckners entspricht übrigens auch dem Wunsch der einflussreichen Ultras vom Block West. „Ich lasse mir unsere Fans nicht schlechtreden“, verteidigt der neue Präsident die nicht immer im besten Licht erscheinenden Rapid-Fans. „Ich will mit euch Titel feiern, welcher Art auch immer“, sagt Bruckner. Das wird er auch müssen. Denn seit 2008, als die Wiener Meister wurden, gab es in Hütteldorf nichts mehr zu feiern. Und das ist für „die Rapid“einfach zu wenig.