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Horst Michael Rauter, Präses der Kolpingfamilie Klagenfurt-Ost, will auch mit 80 der Jugend zur Seite stehen.
Er habe sich das Kindliche im Glauben bewahrt, sagt der hochdekorierte Priester Horst Michael Rauter, der seit 48 Jahren das Kolpinghaus Klagenfurt leitet. „Am Gesicht muss man sehen, dass ich gläubig bin.“Wahrlich, da muss der Glaube etwas Fröhliches sein. Vielleicht ist es dieses Strahlen oder das unaufgesetzte, ehrliche „Kindliche“, das ihn so jugendlich aussehen lässt, dass man ihm seinen 80. Geburtstag, den er heute feiert, gar nicht glauben will und vielleicht kommt er deshalb mit Jugendlichen so gut zurecht. Bekehren will er sie nicht, ihnen eher den Glauben vorleben und sie dadurch überzeugen, wie er es in seinen vielen Einsatzgebieten gemacht hat.
„Man muss versuchen, durch den Glauben das Leben positiv zu bewältigen“, betont der ehemalige Seelsorger des Klagenfurter Kolpinghauses, deren 150 Bewohner er regelmäßig besucht und mit denen er auch Karaoke gesungen hat. Er sieht sich als „Anwalt“für die Schüler und Lehrlinge, für die der Würdenträger, der 1981 zum Bischöflichen Geistlichen Rat und 1986 zum Päpstlichen Ehrenkaplan, zum Monsignore, ernannt wurde, immer ein offenes Ohr hat. Die Arbeit mit der Jugend habe ihn getragen, sagt der Päpstliche Ehrenprälat, der nicht gerne auf Kärntnerisch als „Prälot“angeredet werden möchte.
Dass er ein glücklicher Mensch sei, verdanke er auch dem Netzwerk aus „vielen guten Freunden“und Verwandten der Großfamilie, in die er als „armer Leute neuntes Kind“und „Sohn eines Holzknechtes“hineingeboren wurde. „Deshalb habe ich auch als Single immer gut leben können.“Seine Kindheit in Pusarnitz habe ihn zum Glauben geführt. „Der Gottesdienst war mir ganz wichtig, weil da war immer was los“, erinnert sich der engagierte Priester, der sich als „positiv kirchenkritisch“sieht und immer noch die Pfarrer-Initiative von Helmut Schüller unterstützt.
Glaube ist für Rauter ein „Halt fürs Leben“, ebenso wie die Kunst. Im Tanzenberger Gymnasium zur Malerei hingeführt, entwickelte er sich zum Kunstliebhaber. Sein erstes Ölbild – es zeigt Maria Saal – erwarb er in der dritten Klasse von Valentin Oman, Schüler der siebenten Klasse. „Es kostete 150 Schilling, die ich im Sommer bei einem Bauern verdient hatte.“Der Vater habe geschimpft, er hätte sich Hemd und Hose kaufen sollen.
Gern schaut er auf eine Lithografie von Arnulf Rainer, die ein Kreuz darstellt. Auch die Kunst könne zum Glauben hinführen, zur Gewissheit, von etwas Größerem geführt zu werden, meint Rauter. Daher werde er seinen heutigen Geburtstag mit Dankbarkeit und Freude begehen.