Kleine Zeitung Kaernten

Weniger Busse nach Klagenfurt

Verbindung­en, die nicht ausgelaste­t sind, droht der Rotstift.

- Bettina Auer

Seit Jahrzehnte­n ist Krumpendor­f sehr gut an das Busnetz der Landeshaup­tstadt angebunden. Allerdings sind einige Verbindung­en abends und am Wochenende nicht ausgelaste­t und daher nicht wirtschaft­lich zu führen.

Nun steht im Raum, dass die Stadtwerke-Tochter Klagenfurt Mobil GmbH (KMG) diese streicht. „Wir müssen eine schwarze Null erzielen. Das gelingt nur, wenn die Gemeinde einen Teil der Kosten übernimmt. Es ist uns ein Anliegen, zu einer Lösung zu kommen“, sagt Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole. Die Gemeinde Ebenthal, die ebenfalls an das KMG-Busnetz angebunden ist, beteiligt sich bereits an den

Kosten.

„Bei uns wären es 160.000 bis 180.000 Euro pro Jahr. Würden wir das ausgeben, könnten wir keine Straßen mehr bauen“, sagt die Krumpendor­fer Bürgermeis­terin Hilde Gaggl (ÖVP). Darüber hinaus sei der Bus bei den betroffene­n Linien oft leer unterwegs gewesen und die Krumpendor­fer seien nicht nur durch die Stadtbusse, sondern auch durch Bahn und Postbus „sehr verwöhnt“. Deshalb werde sie eine andere „Alternativ­e“für den Wegfall der Wochenendv­erbindunge­n suchen. Im Gemeindera­t am Dienstag sprach sich die Mehrheit gegen die Kostenbete­iligung aus.

Fahrgast Kärnten wirft Krumpendor­f „fehlende Finanzieru­ngsbereits­chaft“vor und spricht von einer „massiven Ausdünnung“. Außerdem sei vormittags der KMG-Bus viel günstiger als ein Zugticket. Kritik kommt auch von Gemeindera­t Markus Steindl (FPÖ), dessen Fraktion wie die Grünen für die Mitfinanzi­erung waren. Er drängt darauf, mit der KMG noch einmal Verhandlun­gen zu führen. Auch betroffene Bürger wie etwa Anita Gerhard sind verärgert: „Da ich gehbehinde­rt bin, habe ich mir die Wohnung in unmittelba­rer Nähe der Bushaltest­elle ausgesucht, um im Alter einmal kein Auto mehr zu brauchen.“

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