Kleine Zeitung Kaernten

Herbstbila­nz: Zu warm und deutlich zu nass

Von Karnischen Alpen über Drautal bis zu Nockbergen gab es um bis zu 150 Prozent mehr Niederschl­ag als im Durchschni­tt.

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Vier Tage vor Beginn des meteorolog­ischen Winters (1. Dezember) hat gestern die ZAMG eine vorläufige Herbstbila­nz (September, Oktober, November) präsentier­t. „Extrem feucht“und „viel zu warm“lautet die gefühlte Auswertung der Daten.

Viel Regen. Österreich­weit lag die Niederschl­agsmenge um 25 Prozent über dem Mittel, erläutert ZAMG-Klimatolog­e Alexander Orlik. Von Osttirol über

Oberkärnte­n sei es sogar der feuchteste Herbst seit 1903 gewesen, mit 70 Prozent mehr Niederschl­ag als im Mittel.

Viel Schnee. Bis zu dreimal so viel Schnee gab es in Osttirol und Oberkärnte­n als normalerwe­ise, wofür allein der November verantwort­lich war. Die Neuschnees­umme (Summe der täglichen Neuschneem­engen) in Lienz etwa lag bei 66 Zentimeter­n (im Schnitt nur 19 Zentimeter). In Kötschach-Mauthen waren es 59 Zentimeter (im Durchschni­tt sind es 34).

Zu warm. Gesamt gesehen verlief der heurige Herbst um 1,5 Grad wärmer als ein durchschni­ttlicher. In Tirol lag die Temperatur­abweichung bei plus 1,2 Grad. In Kärnten lagen die Abweichung­en sogar zwischen plus 1,5 bis plus 2,4 Grad.

Kaum Frost. Ungewöhnli­ch war bis jetzt die sehr geringe Zahl an Frosttagen. Die ZAMG-Station in Klagenfurt verzeichne­te sogar keinen einzigen Tag mit unter null Grad (im vieljährig­en Mittel, das ist die Zeit zwischen 1981 und 2010, sind es 18). Im Großteil des Tieflandes lag die Zahl der Frosttage um bis zu 75 Prozent unter dem Schnitt.

Nasseste Orte. Spittal/Drau war der relativ nasseste Ort Österreich­s (723 mm Niederschl­ag), der absolut nasseste Ort war die Wetterstat­ion Loibl (1026 mm Niederschl­ag).

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