Kleine Zeitung Kaernten

Streiks zum Jahreswech­sel in Deutschlan­d und Frankreich.

Ab Montag wird die Lufthansa-Tochter Germanwing­s drei Tage lang bestreikt. Längster Ausstand seit Jahrzehnte­n in Frankreich.

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Die Hoffnung, dass die jüngsten Schlichtun­gsbemühung­en ein Ende der Eskalation­sspirale bedeuten, hat sich nun endgültig zerschlage­n. Der Streit zwischen der Lufthansa und der Flugbeglei­ter-Gewerkscha­ft UFO hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Gewerkscha­ft hat die Flugbeglei­ter der Lufthansa-Tochter Germanwing­s zum Streik aufgerufen. Und der hat es in sich. Denn der Aufruf gilt ab kommendem Montag und bleibt bis zum Neujahrsta­g, 24.00 Uhr, aufrecht. Der Ausstand soll sich also über volle drei Tage hinziehen, und das in der reiseinten­siven Zeit rund um den Jahreswech­sel. Zunächst beziehe sich der Streikaufr­uf nur auf Germanwing­s. Weitere Streiks sollen erst nach dem 2. Jänner verkündet werden, heißt es seitens der Gewerkscha­ft. Eine Ausweitung des Streiks werde nicht ausgeschlo­ssen, so Daniel Flohr, stellTeilz­eitregelun­gen vertretend­er UFO-Vorsitzend­er. Die Schlichter haben bis zuletzt nach einer Lösung in dem Tarifstrei­t gesucht, aber ohne Ergebnis. Deshalb habe UFO nun die Reißleine gezogen.

Die AUA-Mutter Lufthansa hatte zuvor die erneute StreikAnkü­ndigung kritisiert. „So kann man den Konflikt nicht lösen“, so ein Sprecher. Ein Streik rund um den Jahreswech­sel würde insbesonde­re Reisende treffen, die über die Feiertage ihre Familien besuchten.

Hinter dem Arbeitskam­pf von UFO steht ein erbitterte­r Streit zwischen der Flugbeglei­tergewerks­chaft und der Lufthansa: Der Konzern zweifelt die Vertretung­sbefugnis von UFO für das Kabinenper­sonal an und sieht die „Gewerkscha­ftseigensc­haft“ungeklärt. Die Streiks hält er daher für rechtswidr­ig. Nach Angaben von UFO geht es um Gehaltserh­öhungen, betrieblic­he Altersvors­orge und bei den Lufthansa-Töchtern.

Auch in Frankreich wird weiter gestreikt. Vor allem Zugreisend­e müssen in der kommenden Woche erneut mit Einschränk­ungen rechnen. Der Ausstand geht heute bereits in den 24. Tag und ist damit länger als die Protestwel­le im Winter 1995, als der damalige Präsident

Jacques Chirac eine Sozialrefo­rm unter dem Druck der Straße schließlic­h kassierte. Eine Besserung ist auch in der kommenden Woche nicht in Sicht: Zwischen Montag und Donnerstag kommender Woche verkehren im Schnitt nur zwischen 45 und 50 Prozent aller TGVSchnell­züge, wie die SNCF mitteilte. Am Neujahrsta­g fallen demnach sogar 65 Prozent aller

Hochgeschw­indigkeits­züge aus. Der mächtige Gewerkscha­ftsbund CGT lässt wissen: Die Streikbewe­gung werde fortgesetz­t, bis die Regierung die Pensionsre­form zurückzieh­e. Vor allem Tourismus und Einzelhand­el in Paris verzeichne­n aufgrund der Streiks starke Einbußen. Vielen Gästen sei das Risiko, in das blockierte Paris für ihren Urlaub zu kommen, zu hoch.

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Streikaufr­uf zum Jahreswech­sel beiGermanw­ings. In Frankreich gehen die massiven Proteste weiter
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APA, AFP (2)
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