Seniorenheime in Kärnten nehmen Klienten auch mit ihren Haustieren auf. Versicherungen für die „Zeit danach“.
Kärntner Heime nehmen Klienten auch mit ihren Haustieren auf. Tierschutzeinrichtungen versichern Tiere und versprechen weitere Betreuung, wenn die Besitzer sterben.
Der vierbeinige Weggefährte kann vielzumseelischen und körperlichen Wohlergehen im Leben der Klienten beitragen.
Beate Prettner
Oft nehmen ältere Menschen kein Haustier auf, weil sie Angst haben, es aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters später nicht versorgen zu können. Das ist tragisch für all jene Tiere, die so nicht in den Genuss eines trauten Heimes kommen. Verschiedenste Einrichtungen tragen diesem Umstand mittlerweile Rechnung. Das Gut Aiderbichl bietet etwa eine Tierversicherung an.
„Wir garantieren mit dem Abschluss dieser Versicherung, dass das versicherte Tier lebenslang die allerbeste Haltung bekommt, wenn der Versicherer sich im Todesfall oder wegen einer schweren Erkrankung nicht mehr selbst kümmern kann“, sagt Holde Sudenn von der Stiftung Gut Aiderbichl.
für diese Versicherung hängt von der Lebenserwartung der Gattung ab, dem Alter des Tieres und auch dessen gesundheitlichem Zustand. Erfreulicherweise gibt es diese Versicherung nicht nur für Schoßtiere. Auch Großtiere wie Pferde, Esel, Kamele oder Kühe können versichert werden. „Eine gesunde Katze, die auf Gut Aiderbichl lebt, kostet uns rund drei Euro täglich, ein Hund, der wesentlich betreuungsintensiver ist, braucht etwa zehn Euro am Tag“, rechnet Sudenn vor.
Die Versicherten werden mit Notfallnummern-tafeln für die Wohnung und zusätzlich mit einem Nummernkärtchen im Scheckkartenformat für unterwegs ausgestattet. „Da rufen die im Notfall gleich bei uns an und wir starten sofort die Tierrettungskette, um den Betroffenen noch weitere Traumata zu ersparen“, so Sudenn. Einige der Tierversicherungshunde leben in einer Außenstelle von Gut Aiderbichl bei Friesach.
Auch das Kärntner Landestierschutzkompetenzzentrum
„Tiko“bietet die Möglichkeit, für das eigene Tier vorzusorgen. „Ab einer Spende von neun Euro monatlich kann man seinem treuen Begleiter eine liebevolle Zukunft sichern. Diese Absicherung sollte testamentarisch hinterlegt werden, um das Kleintier schnell an einen guten Platz vermitteln zu können“, erklärt Kristina Koschier, stellvereinsatzkräfte tretende Geschäftsführerin des „Tiko“in Klagenfurt.
Dass sich die Zeiten ändern und sich immer mehr Senioren trauen, ein Tier zu sich zu nehmen, zeigt die Auskunft des für die Seniorenheime zuständigen Sozialreferates des Landes Kärnten. In allen 76 Kärntner Alten- und Pflegeheimen sind Tiere erlaubt. Jede Tier-mitnahme wird individuell entschieden. Es muss sich um ein klassisches Haustier handeln und der Heimbewohner muss zumindest beim Einzug in das Heim in der Lage sein, das Tier selbst versorgen zu können.
das verwitwete Tier im Heim. „Spielt ein Haustier eine wesentliche Rolle im Leben des Klienten, sollte man dem, wenn möglich, auch Rechnung tragen. Der vierbeinige Weggefährte kann viel zum seelischen und körperlichen Wohlergehen beitragen. Auch der soziale Effekt von Haustieren ist nicht zu unterschätzen“, sagt Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner (SPÖ), Referentin für Pflegewesen und Tierschutz.