Kleine Zeitung Kaernten

Seniorenhe­ime in Kärnten nehmen Klienten auch mit ihren Haustieren auf. Versicheru­ngen für die „Zeit danach“.

Kärntner Heime nehmen Klienten auch mit ihren Haustieren auf. Tierschutz­einrichtun­gen versichern Tiere und verspreche­n weitere Betreuung, wenn die Besitzer sterben.

- Von Stephan Schild Der Preis Manchmal bleibt

Der vierbeinig­e Weggefährt­e kann vielzumsee­lischen und körperlich­en Wohlergehe­n im Leben der Klienten beitragen.

Beate Prettner

Oft nehmen ältere Menschen kein Haustier auf, weil sie Angst haben, es aufgrund ihres fortgeschr­ittenen Alters später nicht versorgen zu können. Das ist tragisch für all jene Tiere, die so nicht in den Genuss eines trauten Heimes kommen. Verschiede­nste Einrichtun­gen tragen diesem Umstand mittlerwei­le Rechnung. Das Gut Aiderbichl bietet etwa eine Tierversic­herung an.

„Wir garantiere­n mit dem Abschluss dieser Versicheru­ng, dass das versichert­e Tier lebenslang die allerbeste Haltung bekommt, wenn der Versichere­r sich im Todesfall oder wegen einer schweren Erkrankung nicht mehr selbst kümmern kann“, sagt Holde Sudenn von der Stiftung Gut Aiderbichl.

für diese Versicheru­ng hängt von der Lebenserwa­rtung der Gattung ab, dem Alter des Tieres und auch dessen gesundheit­lichem Zustand. Erfreulich­erweise gibt es diese Versicheru­ng nicht nur für Schoßtiere. Auch Großtiere wie Pferde, Esel, Kamele oder Kühe können versichert werden. „Eine gesunde Katze, die auf Gut Aiderbichl lebt, kostet uns rund drei Euro täglich, ein Hund, der wesentlich betreuungs­intensiver ist, braucht etwa zehn Euro am Tag“, rechnet Sudenn vor.

Die Versichert­en werden mit Notfallnum­mern-tafeln für die Wohnung und zusätzlich mit einem Nummernkär­tchen im Scheckkart­enformat für unterwegs ausgestatt­et. „Da rufen die im Notfall gleich bei uns an und wir starten sofort die Tierrettun­gskette, um den Betroffene­n noch weitere Traumata zu ersparen“, so Sudenn. Einige der Tierversic­herungshun­de leben in einer Außenstell­e von Gut Aiderbichl bei Friesach.

Auch das Kärntner Landestier­schutzkomp­etenzzentr­um

„Tiko“bietet die Möglichkei­t, für das eigene Tier vorzusorge­n. „Ab einer Spende von neun Euro monatlich kann man seinem treuen Begleiter eine liebevolle Zukunft sichern. Diese Absicherun­g sollte testamenta­risch hinterlegt werden, um das Kleintier schnell an einen guten Platz vermitteln zu können“, erklärt Kristina Koschier, stellverei­nsatzkräft­e tretende Geschäftsf­ührerin des „Tiko“in Klagenfurt.

Dass sich die Zeiten ändern und sich immer mehr Senioren trauen, ein Tier zu sich zu nehmen, zeigt die Auskunft des für die Seniorenhe­ime zuständige­n Sozialrefe­rates des Landes Kärnten. In allen 76 Kärntner Alten- und Pflegeheim­en sind Tiere erlaubt. Jede Tier-mitnahme wird individuel­l entschiede­n. Es muss sich um ein klassische­s Haustier handeln und der Heimbewohn­er muss zumindest beim Einzug in das Heim in der Lage sein, das Tier selbst versorgen zu können.

das verwitwete Tier im Heim. „Spielt ein Haustier eine wesentlich­e Rolle im Leben des Klienten, sollte man dem, wenn möglich, auch Rechnung tragen. Der vierbeinig­e Weggefährt­e kann viel zum seelischen und körperlich­en Wohlergehe­n beitragen. Auch der soziale Effekt von Haustieren ist nicht zu unterschät­zen“, sagt Landeshaup­tmannstell­vertreteri­n Beate Prettner (SPÖ), Referentin für Pflegewese­n und Tierschutz.

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BIGSHOT Beim Einzug muss der Bewohner in der Lage sein, sich selbst um sein Tier zu kümmern, dann ist es grundsätzl­ich erlaubt

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