Kirche stahl der Politik die Schau
Überraschende Ergebnisse bei den EU- und Nationalratswahlen. Die Schlagzeilen beherrschte 2019 aber die katholische Kirche.
Auf kirchlicher wie auf politischer Ebene lauter Premieren im Jahr 2019! Bei der Nationalratswahl im September wurde die ÖVP erstmals stärkste Partei in Kärnten. Bei der Wahl zum Europaparlament im Mai konnte die SPÖ ihre Nummer-eins-position nur knapp halten; auch hier war ihr die Kärntner ÖVP mit dem größten Zuwachs dicht auf den Fersen. Und mit dem bisherigen Caritas-direktor Josef Marketz bekommt die katholische Kirche in Kärnten erstmals einen Bischof, der Angehöriger der slowenischen Volksgruppe ist.
Mit der Anfang Dezember erfolgten Ernennung von Marketz endet ein weiteres turbulentes Jahr in der Katholischen Kirche Kärnten, die der Landespolitik 2019 die Schau gestohlen hat. Seit dem Wechsel von Bischof
Alois Schwarz von Klagenfurt nach St. Pölten im Juli 2018 gingen die Wogen hoch. Dessen Ära ist von Vorwürfen zu Amtsführung und Lebensstil begleitet. Die Interimsführung mit Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger veröffentlichte entgegen dem Willen Roms einen Prüfbericht über das Bistum. Die Antwort des Vatikans zu Jahresbeginn 2019: Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner wurde als Visitator eingesetzt und durchleuchtete mit einem Team die Ära Schwarz, aber auch jene der Interimsführung. Der Bericht liegt seit März in Rom, hat bis heute aber keine Erklärung zur Folge. Eine Konsequenz gab es im Juli, da wurde Guggenberger als Administrator ab- und Militärbischof Werner Freistetter eingesetzt. Freistetters Einsatz in Kärnten endet am 2. Feber, da wird Marketz zum 66. Bischof der Diözese Gurk-klagenfurt geweiht.
In christlicher Solidarität demonstrierte Guggenberger mit dem evangelischen Superintendenten Manfred Sauer und Hunderten Gläubigen am Aschermittwoch „für den Karfreitag als Feiertag für alle“. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der gleichzeitig bei einer Parteiveranstaltung in der
übernahm für Kärnten Landeshauptmann für ein halbes Jahr den Vorsitz in der Landeshauptleutekonferenz und im Bundesrat der Ferlacher Bürgermeister
Die Sicherung des Trinkwassers war ein zentrales Thema.
endete im Zentralverband Slowenischer Organisationen eine Ära. Nach 27 Jahren Obmannschaft kandidierte nicht mehr für diese Funktion. Ihm folgte der 21-jährige Student
fanden die Arbeiterkammerwahlen statt. Der amtierende Ak-präsident
erzielte mit den Sozialdemokratischen Gewerkschaftern (FSG) 77,6 Prozent und damit das beste je erzielte Ergebnis.
wurde auf dem Fpölandesparteitag Obmann
mit 95,7 Prozent in seiner Funktion bestätigt. Er ist seit 2016 Obmann der Kärntner FPÖ und seit dem Regierungswechsel von der Konzentrations- zur Koalitionsregierung im Jahr 2018 Klubobmann seiner Partei im Landtag.
Ingo Appé.
Manuel Jug.