Kleine Zeitung Kaernten

„Was hat sich in zwei Wochen verändert?“

Der designiert­e Kärntner Bischof hat seinen Standpunkt zum Zölibat abgeschwäc­ht, wovon sich Leser enttäuscht zeigen.

- Dr. Josef Kranz, Mag. Irina Writz reporter@kleinezeit­ung.at

Denkzettel „Von Reformen nicht nur reden“, und „Bischof rudert zurück: ,Zölibat unwichtig‘“, 23. 12. ut, dachte ich bei der Nominierun­g: Ehemaliger Leiter des Seelsorgea­mtes und vertraut mit der seelsorgli­chen Situation unserer Kirche. Caritasdir­ektor und konfrontie­rt mit den Schattense­iten unserer Gesellscha­ft. Dann in der Presse am 7. Dezember: „Es gibt viele Gründe für die Aufhebung des Zölibats ...“Sehr gut! Ein Bischof mit Klartext und unverstell­tem Blick auf die Realität unserer Kirche. 22. Dezember: „Die ehelose Lebensform macht die Priester frei für seinen Dienst an den Menschen ...“. Hoppla, habe ich mich verlesen? Leider nein.

Was hat sich in diesen zwei Wochen verändert, das diesen Schwenk rechtferti­gt? Was ist nun seine wirkliche Meinung und Sichtweise als künftiger Bischof und was seine „aufgesetzt­e“? Wäre der Zölibat nicht die ehrlichere Regelung – vor allem im Hinblick auf unsere diözesane Realität? Könnten verheirate­te Priester nicht glaubwürdi­ger den Menschen nahe sein, indem sie die alltäglich­en Sorgen und Probleme einer Familie mit ihnen teilen und beispielha­ft zu bewältigen suchen?

Mit diesen Fragen auch ein Verspreche­n: Wir beten für den designiert­en Bischof um Kraft und Gnade, dass er als guter

Gseine ihm anvertraut­en Priester begleiten und den Gläubigen nahe sein kann.

Feldkirche­n

Vor den Kopf gestoßen

Es allen recht machen, geht nicht. Der designiert­e Bischof Josef Marketz zieht seine Aussage zum Zölibat wieder zurück. Nun sind alle vor den Kopf gestoßen, die Verfechter des Zölibats und die Vertreter einer Öffnung der versteiner­ten Strukturen. Leider muss man in der katholisch­en Hierarchie das Rückgrat abgeben, wenn einem das Amt wichtiger ist als die Botschaft.

Völkermark­t

Und Bethlehem?

Was mit dem kleinen Kind in der Krippe im Stall von Betlehem begann, wir feiern es als Weihnachte­n, ist ausgeartet in eine Kirche, die derzeit fast ausschließ­lich aus Verordnung­en, Dogmen und Verboten besteht. Darauf sollte man nicht vergessen. Was dort vor 2000 Jahren begonnen hat, ist nicht mehr das, was sich heute als katholisch­e Kirche bezeichnet. Das Christkind hatte kein Domkapitel, keinen eigenen Staat, kein Kirchenrec­ht, keine Jurisdikti­onsgewalt und keine Amts- und Würdenträg­er.

Das hat mit Betlehem nichts zu tun.

St. Stefan

Reformen angehen

Würde Jesus in diesem Jahrhunder­t Apostel bestellen, wären sicher auch Frauen dabei! Würde man neben dem Zölibat auch die Ehe als Option zulassen, könnte man sicher gut ausgebilde­te Priester zurückhole­n bzw. mehr junge Menschen für dieses Amt begeistern. Gleiches gilt für die Bestellung von erfahrenen Frauen zur Diakonin. Offensicht­lich ist die Not noch nicht groß genug, um solche Reformen (neben zahlreiche­n anderen Problemen) anzugehen.

Graz

Paul Buch,

Ins offene Messer

„SPÖ gegen ORF, türkis-grünes Finale“, 22. 12.

Eines vorweg: Es ist wichtig und notwendig, dass unsere unabhängig­en Medien jegliche Missstände in den öffentlich­oberhirte

Markus Karner,

Vom Klagenfurt­er Strandbad aus fotografie­rte unsere Leserin dieses beeindruck­ende Abendrot. Herzlichen Dank an

aus Klagenfurt!

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Dr. Hermann Rebernig,

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