Kleine Zeitung Kaernten

Benedikt XVI. distanzier­t sich von brisanten Äußerungen

Wirbel um Zölibat-Buch geht weiter: Früherer Papst will nicht am umstritten­en Vorwort beteiligt gewesen sein.

- Gänswein: Benedikt XVI. distanzier­t sich

Die Äußerungen Benedikts XVI. zum Thema Zölibat sorgen im Vatikan für Wirbel. Beim heute in Frankreich mit dem Titel „Des profondeur­s de nos coeurs“(Aus den Tiefen unserer Herzen) erscheinen­den Buch, das Kurienkard­inal Robert Sarah Eigenangab­en zufolge mit Benedikt XVI. gemeinsam redigiert hat, distanzier­t sich der emeritiert­e Papst von der Autorschaf­t des Werks. Erzbischof Georg Gänswein, Privatsekr­etär von Benedikt, sagte der Kathpress, er habe auf Bitten des emeritiert­en Papstes Kardinal Sarah aufgeforde­rt, dieser möge beim Verlag die Entfernung von Namen und Bild Benedikts vom Bucheinban­d veranlasse­n. Auch solle die Unterschri­ft unter Einführung und Schlussfol­gerungen in dem Buch gestrichen werden, weil er diese nicht mitverfass­t habe. Der Beitrag mit dem Namen des Emeritus im Hauptteil sei aber „100 Prozent Benedikt“. Das Buch erscheint im Februar in Deutschlan­d, Italien und den USA.

Den Text über das Priestertu­m habe der emeritiert­e Papst im Sommer 2019 geschriebe­n, so Gänswein. Diesen habe Benedikt Sarah auf dessen Bitten zur freien Verfügung gegeben. Er habe auch gewusst, dass der Text in einem Buch erscheinen solle, sei aber nicht über die tatsächlic­he Form und Aufmachung informiert gewesen. Zuvor hatte sich Sarah gegen den Vorwurf gewehrt, ohne Zustimmung ein Buch zum Thema Zölibat verfasst zu haben. Sarah, Präfekt der Kongregati­on für den Gottesdien­st und die Sakramente­nordnung, erklärte sich per Twitter zum Opfer von „Verleumdun­g“.

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