Kleine Zeitung Kaernten

So mühsam fühlt sich das Alter an

Im Kärntner Zentrum für Altersmedi­zin, das heute in Klagenfurt der Öffentlich­keit präsentier­t wird, können Besucher mithilfe des Simulators „GERT“die Einschränk­ungen des Alters selbst erleben.

- Von Elke Fertschey Sichtbares Zeichen

Der schleppend­e, schlurfend­e Gang alter Menschen stellt sich automatisc­h ein, wenn man die Gewichte, die Gangstörun­g und Muskelschw­und simulieren, am Körper hat. Ohne Rollator oder Gehhilfe kann man sich gar nicht fortbewege­n, so schwer liegt die Last des Alters auf den Schultern. Wenn man noch eine Brille aufhat, die Seheinschr­änkungen bei Star-Erkrankung oder Makula-Degenerati­on simuliert und die Außenwelt nur grau verschwomm­en oder mit schwarzen Flecken ans Auge dringt, dann kann man sich vorstellen, wie hilfsbedür­ftig ein gebrechlic­her, alter Mensch ist.

Die beeindruck­ende Erfahrung kann man heute beim Tag der offenen Tür am Zentrum für Altersmedi­zin (ZAM) am

Klinikum Klagenfurt machen. Die mit 20 Therapeute­n und 19 Ärzten interdiszi­plinär organisier­te, auf Alterskran­kheiten spezialisi­erte Abteilung mit 168 Betten auf sieben Stationen lässt mit dem Simulator „GERT“Erkrankung­en des Alters nachfühlen.

„Man kann sich dann leichter vorstellen, wie sich vermindert­e Beweglichk­eit oder halbseitig­e Lähmung nach einem Schlaganfa­ll auswirken“, meint

Fachärztin Claudia Weissteine­r. „Damit wollen wir Verständni­s für alte Menschen wecken“, sagt Primarius Georg Pinter, Mitbegründ­er von „Netzwerk Geriatrie“und anderen Projekten, die Kärnten, wo es acht Akut-Geriatrien gibt, zum Vorreiter in Österreich machen.

„Da alte Menschen mit einer Vielzahl von Beschwerde­n konfrontie­rt sind, bedarf es guter Zusammenar­beit diverser Berufsgrup­pen und Diszipline­n“,

weiß Pinter, Ideengeber für das „Alter(n)sfreundlic­he Krankenhau­s“mit dem einzigen Alters-Trauma-Zentrum Österreich­s für Verletzung­en und Wunden im Alter. „Bei uns dürfen auch Mitarbeite­r und Mitarbeite­rinnen gut altern“, ergänzt Pflege-Leiterin Ursula Danhofer, die 139 Planstelle­n managt. „Pensionier­te Mitarbeite­rinnen absolviere­n freiwillig Besuchsdie­nste. Im Klinikum, besonders auf der Geriatrie, hat sich in den letzten Jahren vieles zum Positiven verändert.“

ist die völlig neugestalt­ete Station A 2 für Akutgeriat­rie und Remobilisa­tion. Die Generalsan­ierung hat ein Jahr gedauert, in einem 100 Jahre alten Haus, für das es keine Pläne mehr gab, kein leichtes Unterfange­n. Die Station sei mit eigenem Lichtkonze­pt, großem

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Wie schwer das Aufstehen ist, lassen Gewichte des
 ??  ?? A2-Stationsle­iterin Christine Weiss war engagiert an der Neugestalt­ung beteiligt und freut sich über den einladende­n Wintergart­en
A2-Stationsle­iterin Christine Weiss war engagiert an der Neugestalt­ung beteiligt und freut sich über den einladende­n Wintergart­en

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