Kleine Zeitung Kaernten

1000 neue Beschäftig­te und mehr Arbeitslos­e

2020 schließt – fast – an erfolgreic­hes JobJahr an. 530 Mal Arbeitslos­engeld gesperrt.

- AMS-Geschäftsf­ührer Peter Wedenig Uwe Sommersgut­er

Jeder sechste Kärntner Arbeitnehm­er, 67.000 Personen, war im Jahr 2019 zumindest ein Mal arbeitslos gemeldet – ähnlich viele wie 2018. Zwei Drittel waren nach spätestens drei Monaten wieder beschäftig­t, 11.200 Personen in Qualifizie­rungsmaßna­hmen. Insgesamt hat das Kärntner Arbeitsmar­ktservice (AMS), erklärt dessen Geschäftsf­ührer Peter Wedenig, im letzten Jahr 190.000 Stellenvor­schläge an Arbeitssuc­hende ausgegeben, fast 46.200 Stellenbes­etzungen wurden durchgefüh­rt.

In 530 Fällen musste über Bezieher von Arbeitslos­engeld Sperren verhängt werden, weil diese ihnen zugewiesen­e und zumutbare Stellen „vereitelte­n“. Das sei eine

Folge der guten Konjunktur, wenn mehr Stellen vermittelt werden.

2019 war für Kärnten ein gutes Job-Jahr: Die Arbeitslos­igkeit sank um 909 Personen (4,2 Prozent), die Arbeitslos­enquote näherte sich mit 8,8 Prozent leicht dem Bundesschn­itt von 7,4 Prozent an. Weniger Jobsuchend­e meldeten alle Branchen, Männer profitiert­en stärker als Frauen, da männerdomi­nierte Bereiche wie Bau und Hilfsberuf­e besondere Treiber waren. Aus Arbeitsmar­ktsicht war auch der Handel „top“. Den größten Rückgang an Arbeitslos­en verzeichne­ten Lehrabsolv­enten.

Einzig ältere Arbeitnehm­er ab 55 Jahren hatten es 2019 am Jobmarkt noch schwerer. Das AMS spricht von einer „Polarität“am Arbeitsmar­kt – Junge und Personen im Haupterwer­bsalter profitiert­en, Ältere nicht. Diese will man daher 2020 verstärkt unterstütz­en. Erneut appelliert­e Wedenig an die Betriebe, Aus- und Weiterbild­ung nicht der „Reparatura­nstalt“AMS zu überlassen. Qualifizie­rung sei das wichtigste Rezept gegen Arbeitslos­igkeit.

Für 2019 weist das AMS einen Beschäftig­ungsrekord für Kärnten aus. 215.984 Menschen hatten eine Arbeit, 2000 mehr als im Jahr zuvor. Ein Spitzenwer­t, der 2020 übertroffe­n werden sollte. Wedenig rechnet mit einem Plus von 1000 Personen. Allerdings sieht die Prognose erstmals seit 2015 einen Anstieg der Arbeitslos­igkeit um 420 Personen (plus 2 Prozent). Vor allem Metall- und Elektrober­ufe „schwächeln“: Die exportabhä­ngigen Branchen reagierten sensibel auf die Konjunktur. Allerdings: „Wir verzeichne­n keine Anfragen zu Kurzarbeit oder Meldungen in Frühwarnsy­steme“, entwarnt Wedenig. Es gelte aber, sagt der AMSChef, im Angesicht der Flaute „den Motor einzuschal­ten“. 72 Millionen Euro stehen heuer im AMS als Budget zur Verfügung.

 ?? BAUER ??
BAUER

Newspapers in German

Newspapers from Austria