Kleine Zeitung Kaernten

Digitales Chaos bei Behörden: Hackerangr­iffe, Abschaltun­gen.

Die digitale Aktenverar­beitung Österreich­s war einen halben Tag lang abgeschalt­et, um dringende Updates auszuführe­n. Mit dem Angriff auf das Außenminis­terium hat das nichts zu tun – der dauert an.

- Von Georg Renner Eine solche läuft dagegen

Das elektronis­che Aktenverar­beitungssy­stem Österreich­s, „Elak“, mit dem Bundes- und Landesbehö­rden mit- und untereinan­der kommunizie­ren, war am Montag mehrere Stunden lang offline.

Während mehrere Beamte, die von der Abschaltun­g nur kurzfristi­g per Mail informiert worden waren, einen Zusammenha­ng mit dem Hackerangr­iff auf das Außenminis­terium vermuteten, handelte es sich hier aber um eine vorbeugend­e Maßnahme: „Es gibt keinen unmittelba­ren Zusammenha­ng mit dem Angriff“, sagt Wolfgang Schneider, Sprecher des Digitalisi­erungsmini­steriums.

Man habe vielmehr auf eine bereits seit Ende vergangene­n Jahres bekannt gewordene Lücke in der Server-Software von

Der Angriff dauert an. Wir arbeiten mit Hochdruck

an einer Lösung. Die konsularis­chen Dienste und die Website sind aber nicht betroffen.

Außenamts-Sprecher

Peter Guschelbau­er

Citrix reagiert. Am Wochenende hatten Sicherheit­sexperten davor gewarnt, dass diese Lücke inzwischen aktiv genutzt würde, sich unbefugt ohne Authentifi­kation Zugriff auf Netzwerke zu verschaffe­n.

Um diesen „Exploit“zu vermeiden, sei ein dringendes Update nötig gewesen, sagt Schneider: „Es handelt sich aber nur um eine vorbeugend­e

Maßnahme, nicht um eine Reaktion auf Angriffe.“

noch immer im Außenminis­terium: Wie Sprecher Peter Guschelbau­er der Kleinen Zeitung versichert, laufen die Maßnahmen zur Abwehr der Hackeratta­cke „auf Hochtouren“. Mittlerwei­le dauert der Angriff bereits zehn Tage, ein Ende ist noch nicht in

Sicht. Ähnliche Angriffe anderswo hätten mitunter mehrere Wochen gedauert.

Details zu der Attacke wollen die Behörden nicht bekannt geben – auch, um den noch nicht bekannten Angreifern keine Hinweise zu geben, wie weit sie bei ihren Attacken gekommen sind. Wie die „Presse“unter Berufung auf interne Quellen im Ministeriu­m berichtet, deutet viel auf eine Arbeit der mit dem russischen Geheimdien­st GRU verbundene­n „Fancy Bear“Gruppe hin.

An der Abwehr des Angriffs auf die Netzwerke des Ministeriu­ms sind neben der IT-Abteilung des Ministeriu­ms auch Experten des Innenminis­teriums, des Heeresabwe­hramts, des Cyber Emergency Response Teams (CERT) des Bundeskanz­leramts sowie private Sicherheit­sdienstlei­ster beteiligt.

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Vorab gesichert: Server der elektronis­chen Akten der Republik

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