Alois Schwarz kommt wohl nicht zur Bischofsweihe.
Früherer Kärntner Bischof für 2. Feber nicht angemeldet. Warten auf Entschuldigung.
Kardinal Christoph Schönborn wird in Klagenfurt sein, wenn am 2. Feber Josef Marketz vom Salzburger Erzbischof
Franz Lackner zum 66. Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt geweiht wird. 26 Bischöfe, auch Weih- und emeritierte, haben sich angemeldet, berichtet Kanzler Jakob Ibounig als Koordinator. Meldeschluss war vergangenes Wochenende. Damit ist klar: Alois Schwarz, der 2018 von Klagenfurt nach St. Pölten gewechselte Bischof, dessen Ära in Kärnten mit schweren Vorwürfen zu Amtsund Lebensführung behaftet ist, wird wohl nicht kommen. Ibounig kennt keine Details, sagt nur: „Er wurde wie alle anderen Bischöfe eingeladen.“Angemeldet hat sich Egon Kapellari, bis 2001 Bischof in Kärnten, mittlerweile AltBischof von Graz-Seckau. Als Prediger wird bei der Bischofsweihe der Vorarlberger Bischof Benno Elbs agieren. Er war im Vorjahr im Visitationsteam, als die Kärnten-Ära von Schwarz aber auch die Interimsführung durchleuchtet wurden.
Ibounig ist aus Kirchenkreisen teils mit heftiger Kritik konfrontiert. Viele sind enttäuscht, dass sie nicht zum Weihegottesdienst in den Dom eingeladen sind, wo Plätze für die Bischöfe, Kärntner Priester, Pfarrgemeinderatsobleute, Vertreter des offiziellen Kärnten, Journalisten, Freunde und Familienangehörige von Marketz reserviert sind. Ibounig sei es gewesen, der sich für die Weihe im räumlich begrenzten Dom mit 530 Steh- und Sitzplätzen starkgemacht und gegen eine Messehalle ausgesprochen habe. Bekanntlich wurde der Tiroler Bischof Hermann Glettler 2017 in der Olympiahalle in Innsbruck vor mehreren Tausend Gläubigen zum Bischof geweiht. Ibounig begründet: „Eine Bischofsweihe gehört in die Domkirche, wo die Kathedra steht, also der Bischofssitz. Das hat einen liturgischen Sinn.“Zelte samt Videowall auf dem Domplatz sollen zusätzlichen Platz für mehrere Hundert Mitfeiernde bieten, der ORF übertrage live. Zudem gibt es am 1. Feber (19 Uhr) in Maria Saal die Möglichkeit, Marketz beim Vespergebet (Virgilfeier) und der anschließenden Begegnung zu erleben.
Seit Wochen gibt es Hinweise, dass es von Bischof Schwarz im Vorfeld der Weihe von Marketz eine Entschuldigung gegenüber Kärntnern geben könnte. Von höchsten Stellen werde deshalb auf Schwarz eingewirkt, heißt es. Auch Marketz hat im KleineZeitung-Interview betont, dass er eine Entschuldigung erwarte. Er wolle diesbezüglich auf Schwarz einwirken.