Kirche den Wesenssinn zurückgeben
Es ist der große Skandal des 19. Jahrhunderts, dass die Kirche die Arbeiterklasse verloren hat“, sagte 1925 Papst Pius XI. zum späteren Kardinal Joseph Cardijn. Damals waren die Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs sicht- und spürbar, besonders für arbeitende Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder, die die Hauptlast des Krieges trugen, der von den Dynastien des Erzhauses Habsburg und der Hohenzollern verursacht sowie von der russischen Dynastie der Romanows und dem Reich der Ottomanen nebst Frankreich, dem Britischen Empire und den USA hauptsächlich geführt worden ist.
Nach der Implosion der kriegsführenden Dynastien und den grausamen Folgen für die Bevölkerung begab sich die Kirche auf die Suche nach den arbeitenden Gläubigen. Geprägt von den persönlichen Erfahrungen zweier Weltkriege hat dann Papst Johannes
„Die Friedensbotschaft XXIII. mit dem Zweiten der Kirche Vatikanischen Konzil erlaubt keine Geschäfte eine Vision von Kirche entwickelt, um sie für die mit Waffenproduzenten. Menschen wieder begreifbar zu machen. Als Allein schon ihrer Giuseppe Roncalli hatte Glaubwürdigkeit er als Feldkaplan der italienischen Armee von wegen.“
1915 bis 1917 in den Karnischen Alpen die Schrecken des Krieges gesehen. Er hat das Evangelium als Friedensbotschaft verstanden, um aus diesem Geist eine Ortskirche entstehen zu lassen. Diese Friedensbotschaft, gelebt als „Humanum“der christlichen Soziallehre und als „Caritas“der Nächstenliebe, wird so zur „Vita sozialis“einer solidarischen Gemeinschaft im Sinne der „Vita activa“des tätigen Lebens. Sie schafft die Möglichkeit, das ganze Sein des Anderen zu erfassen, wie es auch die bedeutende Philosophin Hannah Arendt dargelegt hat. In diesem Sinne gebietet eine Friedensbotschaft keine Geschäfte mit Waffenproduzenten, allein schon der Glaubwürdigkeit wegen. Denn nach dem Verlust der Arbeitenden und der Jugend droht der römisch-katholischen Kirche in der jetzigen Situation auch ein Verlust von Gläubigen.
D amit die Kirche als eine glaubwürdige Ortskirche Bestand hat, dafür ist Josef Marketz zum Bischof von Kärnten berufen worden, um der römisch-katholischen Kirche den Wesenssinn zurückzugeben.
Herbert Gantschacher ist Autor, Regisseur, Produzent