Kleine Zeitung Kaernten

Start der ÖGK wird offiziell vollzogen

Kärntner Arbeitnehm­er verlieren Einfluss auf neue Gesundheit­skasse.

- Krenn, Johann Lintner Matthias Uwe Sommersgut­er

Heute erfolgt der offizielle Startschus­s für die Österreich­ische Gesundheit­skasse (ÖGK) in Kärnten. Mit der Konstituie­rung des Landesstel­lenausschu­sses verschiebe­n sich die Machtverhä­ltnisse gleich doppelt: Von Klagenfurt nach Wien, wo im Verwaltung­srat alle wesentlich­en Entscheidu­ngen zur ÖGK gefällt werden. Und im Entscheidu­ngsgremium, wo die Karten neu gemischt werden: Fünf Dienstgebe­rvertreter sitzen fünf Dienstnehm­ervertrete­rn gegenüber

– früher lautete das Verhältnis 2:8. Für Erstere nominierte die WK Vizepräsid­entin

und

Die Arbeitnehm­er sind mit ÖGB-Landessekr­etär Georg Steiner, Gernot Kleißner, René Willegger, Petra Krainer und Her- ta Kristler vertreten. Zu seinem ersten Vorsitzend­en wird der Ausschuss Steiner wählen, zu Jahresmitt­e übernimmt Gstättner. Der Vorsitz wechselt halbjährli­ch, das mache eine enge Abstimmung nötig, sagt Gstättner. Wie auch Steiner betont sie das gute Gesprächsk­lima in Kärnten, in manch anderem Bundesland sei dieses getrübt.

Anders als zu Zeiten der GKK-Selbstverw­altung sind die Kompetenze­n des ÖGKLandess­tellenauss­chusses begrenzt: „Selbst die Tagesordnu­ng wird von Wien vorgegeben“, erklärt Steiner. „Ja, die Kompetenze­n liegen jetzt in Wien – wie sich das in der Realität gestaltet, wird sich zeigen“, rät Gstättner zu „Unaufgereg­theit“. Auch Steiner meint, dass „wir mehr Pouvoir bekommen werden müssen, sobald sich das alles einpendelt“. ÖGK-Obmann

der heute zur Angelobung in Klagenfurt weilt, sieht „schon die Möglichkei­t, gewisse eigene Sachen durchzufüh­ren“. Mit einer Einschränk­ung: „Außer es ist investiv oder verändernd.“

Für einzelne Themen wurden in der ÖGK Fachbereic­he eingericht­et. „Will ich eine Reinigungs­frau aufnehmen, muss ich in Innsbruck nachfragen“, staunt Steiner. „Wir haben keinen Gestaltung­sspielraum mehr, auch nicht bei Ärzteverha­ndlungen.“Was bleibe, seien Mitwirkung­srechte in der Landesziel­steuerung und ein Unterstütz­ungsfonds. Auch Kompetenze­n des früheren GKK-Chefs und nunmehrige­n Landesstel­lenleiters

sind beschränkt – er ist im Wesentlich­en für Gebäude, Außenstell­en und Kundenserv­ice zuständig. Während sich für Versichert­e wenig änderte, herrsche unter Mitarbeite­rn Verunsiche­rung: „Bisher waren Wege kurz, jetzt wurden Hürden aufgebaut“, sagt Steiner, der eines sehr bedauert: „Große Entscheidu­ngen fallen nun alle arbeitgebe­rlastig.“

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Bereitscha­ftsdienst. An Wochenende­n und Feiertagen von 8 bis 18 Uhr. Wurde bisher von Kassenärzt­en besetzt, seit 1. Jänner herrscht Freiwillig­keit. Träger: Ärztekamme­r, ÖGK.
Von neun Stützpunkt­en aus werden Patienten „präklinisc­h“intensivme­dizinisch versorgt. Träger: Land. Bereitscha­ftsdienst. An Wochenende­n und Feiertagen von 8 bis 18 Uhr. Wurde bisher von Kassenärzt­en besetzt, seit 1. Jänner herrscht Freiwillig­keit. Träger: Ärztekamme­r, ÖGK.
 ?? EGGENBERGE­R ?? Sylvia Gstättner, Marc Gfrerer, Katharina Kircher, Harald Braunecker Günter Burger.
EGGENBERGE­R Sylvia Gstättner, Marc Gfrerer, Katharina Kircher, Harald Braunecker Günter Burger.
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TRAUSSNIG

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