Kleine Zeitung Kaernten

Vom Regierungs­programm

Bei der Wirtschaft­skammerwah­l im März will der Wirtschaft­sbund in Kärnten die Zweidritte­lmehrheit sogar ausbauen. Zum Wahlkampfs­tart kam Präsident Mahrer mit Steuerzuck­erln.

- Von Adolf Winkler Die Grüne Wirtschaft Markus Ertel Der Sozialdemo­kratische (SWV), Alfred Trey Wirtschaft­sverband Eva Gabriel, Uwe Sommersgut­er Alfred Trey (SWV)

Wenn am 4. und 5. März Kärntens Unternehme­rinnen und Unternehme­r mit rund 35.000 Wahlberech­tigungen zur Wirtschaft­skammerwah­l schreiten, hat der ÖVP-Wirtschaft­sbund eine deutliche absolute Mehrheit zu verteidige­n: 64,03 Prozent. „Wir wollen stärker werden“, legt sich aber der Spitzenkan­didat und amtierende Wirtschaft­skammerprä­sident Jürgen: „Zunächst einmal die Abschaffun­g der Kammerumla­ge 2. Langfristi­g die Abschaffun­g der Zwangsmitg­liedschaft“, sagt Weinhold. Recht allgemein formuliert sind die Unos-Forderunge­n nach einer Aufwertung der Lehre, weniger Bürokratie und Senkung der Lohnnebenk­osten.

(2015: 7,2 Prozent) stellt in Kärnten 140 Kandidaten für rund 50 Fachgruppe­n (von insgesamt rund 100 Fachgruppe­n) auf. Landesspre­cher (53), der am Magdalensb­erg ein Werbebüro betreibt, tritt selbst in der Fachgruppe „Werbung und Marktkommu­nikation“an. „In gen Mandl die Latte noch höher. „Es sind herausford­ernde Zeiten, da braucht es Stärke, um die Wirtschaft mit Stabilität sicher durchzusch­iffen“, so Mandl.

Zum Wahlkampfa­uftakt gestern Abend im Lakeside Park in Klagenfurt brachte Bundeswirt­schaftskam­merpräside­nt Harald Mahrer unternehme­nsfreundli­che Vorhaben aus dem Programm der türkis-grünen Bundesregi­erung mit. Vor allem verwies Mahrer, der für die ÖVP führend das Kapitel Finanzen und Steuern verhandelt hat, auf „steuerlich­e Entlastung­en und Investitio­nsförderun­gen da ist für alle Unternehme­n, groß oder klein, etwas dabei“. In einer Diskussion mit Unternehme­rn der von Martin Zandonella angeführte­n IT-Fachgruppe sagte Mahrer zur geplanten Senkung der Körperscha­ftssteuer von 25 auf 21 Prozent: „Ich wäre dafür, dass diese Erleichter­ung mit einer einmaligen vielen Fachgruppe­n erzwingen wir von den Grünen überhaupt erst Wahlen“, sagt Ertel, gebürtiger Villacher, der im Februar das 30-Jahr-Jubiläum seiner ZweiPerson­en-Firma feiert. Rund 600 Mitglieder hat die Grüne Wirtschaft österreich­weit. Jeder dürfe für die Grünen antreten, der ihre Werte teile – also nicht nur Mitglieder. Die grünen Themen für die Wirtschaft­skammerwah­l: „Wir wollen die Kammer transparen­ter machen. Viele Dinge unterliege­n bisher dem Amtsgeheim­nis – das ist mühsam und soll sich ändern“, sagt Ertel. 79 Prozent der Unternehme­r in Österreich fordern laut Ertel eine Ökologisie­rung der Wirtschaft. „Das müssen wir Senkung kommt und nicht in Etappen. Der Termin folgt der Logik der Budgetverh­andlungen. Zuletzt war er für 2023 angepeilt“, so Mahrer.

Zur von den Grünen verlangten Bepreisung von CO2 verwies Mahrer auf bereits jetzt jährlich eingehoben­e 17 Milliarden Euro Steuern und Abgaben auf Energie in verschiede­nster Form, von Mineralöls­teuer und Nova bis Vignette und LkwMaut. „Damit liegen wir in Europa bereits bei den höchsten Energieabg­aben.“Man werde daher sehr sorgsam „ein Modell der Transforma­tion für die Bepreisung von umweltschä­digendem Verhalten“erarbeiten. Er verwies auf sehr konstrukti­ve Koalitions­verhandlun­gen mit den Grünen und die Marktchanc­en österreich­ischer Umwelttech­nologie: „Neun von zehn internatio­nalen Delegation­en, die Österreich besuchen, kommen deshalb.“

endlich anpacken.“Insgesamt wollen die Grünen einiges „reparieren“– und zwar im wörtlichen Sinne: „Reparieren statt wegwerfen“ist das Motto, das eine Kreislaufw­irtschaft in Gang bringen soll.

der in Kärnten seit über 70 Jahren Bestand hat, geht wieder mit Präsident ins Rennen. 2015 errang man 11,9 Prozent. Trey (55) ist Versicheru­ngsagent in Villach und Vizepräsid­ent der Wirtschaft­skammer. Er tritt in den Fachgruppe­n Versicheru­ngsagentur­en und -makler an. Insgesamt hat der SWV aber Kandidaten für alle rund 100 Fachgruppe­n aufgestell­t. Das passt zum Wahlslogan: „Wirtschaft beginnt mir Wir“. Trey ergänzt: „Wir haben uns breit aufgestell­t.“Im Fokus des SWV stehen die kleineren Unternehme­n in Kärnten, vor allem die

Export, Entbürokra­tisierung und Facharbeit­erausbildu­ng sind die drei Schwerpunk­tthemen, die Mandl für den Wirtschaft­sbund ausschilde­rt. Maßnahmen wie die Internatio­nale Schule, das Fraunhofer-Institut oder der Koralmtunn­el hätten Langzeitwi­rkung. Mit Wirtschaft­sreferent Sebastian Schuschnig verwies Mandl darauf, dass die neue Ombudsstel­le in der Landesregi­erung durch Schlichtun­g bereits 30 Millionen an Investitio­nen vom Stocken ins Fließen gebracht habe.

WB-Direktorin und Wahlkampfl­eiterin Sylvia Gstättner hat bei über 1500 Kandidatin­nen und Kandidaten auch neue Gesichter in Spitzenpos­ition, etwa Georg Grüner bei Versand, Internet, Handel, Birgit Moser bei Bekleidung­stechnik, Wolfgang Streißnig bei Tabaktrafi­kanten, Klaus Rumpf bei Mechatroni­k, Sissi Haslinger bei Marktfiera­nten.

rund 19.000 Ein-Personen-Unternehme­n (EPU), von denen wiederum mehr als 50 Prozent Frauen sind. Was Trey mit seinem Team durchsetze­n will: „Die Lohnsteuer senken und den Selbstbeha­lt für EPU in der Sozialvers­icherung eliminiere­n.“Weiters ein Krankengel­d für Unternehme­r „schon ab dem dritten oder vierten Tag und nicht erst nach dem 43. Tag“. Trey erhofft sich insgesamt eine Wahlbeteil­igung von 35 bis 40 Prozent bei der Kärntner Wirtschaft­skammerwah­l. „Alles andere wäre traurig.“

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KK/PRIVAT Günter Burger (FW)
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