Neue Stadt für neue Mobilität
Eine neue Stadt als Labor für Technik und Mobilität der Zukunft: das Toyota-Projekt Woven City in Japan.
Der Blick ist schon jetzt fantastisch: Auf einem 175 Hektar großen Gelände, mit bester Aussicht auf den Berg Fuji, baut Toyota die Stadt der Zukunft. Sie sind nicht die Ersten, die so einen Versuch wagen. Aber wer die Japaner und Toyota kennt, weiß um die Gewissenhaftigkeit, mit der sie dieses Ziel verfolgen.
Der Entwurf stammt von einem europäischen Star-Architekten. Der Däne Bjarke Ingels, CEO der Bjarke Ingels Group (BIG), ist eine internationale Größe, der auf seiner Referenzliste Projekte wie Wolkenkratzer in San Francisco und Vancouver sowie das Two World Trade Center in New York bis hin zum neuen Hauptsitz von Google stehen hat. Die Herausforderung diesmal ist aber noch größer. Toyota will diese Stadt als Labor benutzen, um die Realisierungschancen verschiedener Technologien im Alltag abzutesten.
Die Häuser bestehen hauptsächlich aus Holz (traditionelle japanische Holztischlerei/robotergestützte Produktionsmethoden), samt Dächern mit Fotovoltaikanlagen, um Solarstrom zusätzlich zur Stromerzeugung durch Wasserstoffbrennstoffzellen zu nutzen. Die Wohnungen sind kleine Hightech-Labore mit Assistenztechnologien wie In-Home-Robotik oder sensorbasierter künstlicher Intelligenz, um jederzeit den Gesundheitszustand der Bewohner überprüfen zu können. Auf den Straßen werden ausschließlich völlig autonom fahrende, emissionsfreie Fahrzeuge von Toyota sein. Auch wird die Brennstoffzelle eine große Rolle spielen. Wohnen sollen hier Toyota-Mitarbeiter mit Familien, Ehepaare im Ruhestand, Wissenschaftler, insgesamt 2000 Menschen.
Der Spatenstich erfolgt 2021. „Eine komplette Stadt zu bauen, selbst in einem kleinen Maßstab wie diesem, ist eine einzigartige Gelegenheit, Zukunftstechnologien zu entwickeln, einschließlich eines digitalen Betriebssystems für die Infrastruktur der Stadt“, sagt Akio Toyoda, Präsident der Toyota Motor Corporation. Und „nebenbei“wurde bekannt, dass Toyota 350 Millionen Euro in die Entwicklung von Flugtaxis steckt (Bild rechts unten).