Gericht auf der Suche nach „Dr. Kathi“
Mordprozess gegen Villacher Frauenbande wird heute fortgesetzt.
Bitte hören Sie sich das an.“Die Erstangeklagte im Prozess gegen drei Frauen aus dem Raum Villach versuchte am ersten Verhandlungstag jeden Strohhalm zu ergreifen. Nicht überraschend, schließlich droht der 48-Jährigen lebenslange Haft und die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.
Die Frau brachte Tonbänder ins Spiel, auf denen Aussagen von Personen zu hören sein sollen, die sie angeblich entlasten. Die Tonbänder gibt es, sie sind aber leer, sagt Hans Gradischnig, Verteidiger der 48-Jährigen.
Entlastung erhoffte sich die Erstangeklagte auch von „Dr. Kathi“, angeblich Ärztin im Donauspital Wien. Mit der will die Kärntnerin, sie ist Energetikerin, gearbeitet haben.
Hatte die 48-Jährige in ihren Einvernahmen gestanden, „Dr. Kathi“für ihre Betrügereien erfunden zu haben, erzählte sie vor Gericht das Gegenteil. Den Nachnamen konnte die Angeklagte auf Nachfrage von Richter Dietmar Wassertheurer nicht nennen – trotz angeblich jahrelanger Zusammenarbeit. Hat es die Ärztin tatsächlich gegeben? Ja, sagt Gradischnig. Sie sei aber 2015 oder 2016 verstorben. Was die Ermittlungen der Polizei ergeben haben, wird sich heute ab 9 Uhr im Landesgericht Klagenfurt zeigen.
Da wird der Prozess gegen die 48-Jährige und ihre Komplizinnen (44, 62) fortgesetzt. Ihnen werden der Mord an einer Pensionistin, Anstiftung zum Mord, Brandstiftung und Betrug vorgeworfen. Die drei Frauen – sie haben sich zu einer sektenähnlichen Gruppe zusammengeschlossen – sind teilweise geständig.
Es gilt die Unschuldsvermutung.