Österreich stellt den gesamten Zugverkehr am Brenner ein
Ein Zug aus Venedig wurde angehalten, nachdem bei zwei Passagieren Fiebersymptome und Husten auffielen.
An der Brenner-Grenze in Tirol wurde gestern Abend ein Zug angehalten, weil sich zwei CoronavirusVerdachtsfälle im Zug befanden. Die italienische Staatsbahn hatte zuvor die ÖBB informiert, dass sich im Zug zwei Personen mit Fiebersymptomen befinden. Die Einreise wurde daraufhin am Grenzbahnhof auf italienischem Staatsgebiet verhindert. Wenig später teilten die ÖBB mit, Zugverbindungen über die Brennergrenze seien ausgesetzt. Seitens der Tiroler Landeswarnzentrale sei der Personenzugverkehr von Italien über den Brenner bis auf Weiteres eingestellt worden.
Die italienischen Behörden bestätigten am Sonntagabend, dass rund 300 Passagiere an Bord des ÖBB-Zuges VenedigMünchen am Brenner auf die Weiterreise nach München warten würden. Der Südtiroler Zivilschutz sei eingeschaltet worden, um den Passagieren – zum Großteil Österreicher und Deutsche – Unterstützung zu leisten, berichtete die Polizei in Bozen.
„Die für solche Situationen vorgesehene Prozess- und Einsatzkette ist voll angelaufen“, teilten die ÖBB mit. „Wir stehen mit den zuständigen Behörden in Kontakt und warten die weiteren Schritte und Anweisungen ab.“Regionalzüge zwischen Innsbruck und Brenner würden eine Station vorher stehen bleiben und umkehren. Heute ab acht Uhr tagt der Zentrale Ereignisstab bei den ÖBB, um das weitere Vorgehen zu beschließen.
Der Eurocity 86 war am Sonntag von Venedig abgefahren und hatte in Verona gehalten, nachdem zwei deutsche Fahrgäste mit Fiebersymptomen und schwerem Husten aufgefallen waren. Die beiden Frauen wurden daraufhin in einem Krankenhaus in Verona untersucht, der Test war jedoch negativ.