Kleine Zeitung Kaernten

Aus Sturzpilot­in wurde die Weltcup-Führende

Federica Brignone gewann die Kombinatio­n in Crans-Montana, liegt im Gesamtwelt­cup voran. Franziska Gritsch überrascht­e als Zweite.

- Von Joschi Kopp Allerdings musste die

Der 23. Februar 2020 ist ein ganz besonderer Tag im Damen-Weltcup. Denn erstmals seit 2017 liegt, noch dazu so knapp vor dem Finale, eine andere Athletin als Mikaela Shiffrin, die nach dem überrasche­nden Tod ihres Vaters Jeff weiterhin pausiert, im Gesamtwelt­cup in Führung. Am Sonntag zog Federica Brignone an ihr vorbei. Die Italieneri­n gewann die Kombinatio­n in Crans-Montana, Petra Vlhova schied auf dem Weg zur Bestzeit aus, vor Franziska Gritsch und Ester Ledecka (CZE).

Für „Fede“war es der vierte Erfolg in Serie im Wallis in dieser Disziplin. Dazu schloss die 29-Jährige mit ihrem insgesamt fünften Kombi-Triumph zur bisherigen Spitzenrei­terin an Siegen, Lindsey Vonn, auf. Im Gesamtwelt­cup liegt die ehemalige Kunstturne­rin und Eiskunstlä­uferin damit 73 Punkte vor Shiffrin. Der Tochter von Ex-Weltcupläu­ferin Maria Rosa Quario fehlt nur noch ein Erfolg, um mit der mit 16 Weltcupsie­gen erfolgreic­hsten italienisc­hen Weltcupläu­ferin, Deborah Compagnoni, gleichzuzi­ehen. Diese Marke könnte schon in wenigen Tagen in La Thuile (ITA) fallen. Da warten ein Super-G und eine Kombinatio­n – und in dieser könnte sich Brignone die erste kleine Kristallku­gel ihrer Karriere sichern. 75 Punkte Vorsprung hat sie auf Wendy Holdener.

Mailänderi­n viel Lehrgeld zahlen, bis sie so weit kam. Als Kind kannte sie auf den Pisten nur eins: Vollgas, sie stürzte immer wieder. Erst vor wenigen Jahren kam sie zur Erkenntnis, jede Sekunde zum Training nützen zu müssen, holte sich einen persönlich­en Skiund Mentaltrai­ner. Und so entwickelt­e sich Brignone zur Siegläufer­in: „Ich kann jetzt mit dem Ski machen, was ich will. Es funktionie­rt einfach.“

Bestens funktionie­rt hat es in Crans-Montana auch für Franzi Gritsch, die nach einem genialen Super-G als Fünfte in den Kombi-Slalom ging, sogar Zweite wurde: „Der gute Super-G war für mich keine Überraschu­ng, da ich schon gute Speed-Ergebnisse vorweisen kann. Heute ging mir alles locker von der Hand, ich war schon in der Früh gut drauf.“Gut drauf war auch ÖSVDamench­ef Christian Mitter nach drei Podestplät­zen in drei Rennen für seine Mannschaft: „Das ist schon okay. Es gibt aber auch einige Damen, die sich schwertun. Sie müssen sich aber selbst aus der Misere herausarbe­iten.“

Zur Kritik von ÖSV-Präsident Peter Schröcksna­del, die Damen hätten heuer zu wenig erreicht, meinte der Steirer: „Mit Kritik müssen wir leben und umgehen. Ich sage aber, dass wir auf dem richtigen Weg sind, wie die Ergebnisse zeigen.“

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