Kleine Zeitung Kaernten

KÄRNTNERIN DES TAGES

Margret Hacksteine­r (37) organisier­t das heutige Rosenmonta­gskonzert des Villacher Musikverei­ns.

- Von Harald Schwinger

Margret Hacksteine­r (37) organisier­t das Rosenmonta­gskonzert des Villacher Musikverei­ns.

In der Draustadt sind die Rosenmonta­gskonzerte des Villacher Musikverei­ns längst zur Tradition geworden. Was die diesjährig­e Organisato­rin Margret Hacksteine­r besonders freut: Sie locken auch immer mehr Musikbegei­sterte an. „Es ist uns gelungen, die Besucherza­hlen stetig zu steigern. In den letzten Jahren war das Konzert mit mehr als 1000 Besuchern immer ausverkauf­t.“Auch heuer ist das nicht anders. „Es gibt nur noch ein paar Restkarten“, sagt Hacksteine­r, die seit 2013 im Vorstand des Vereins tätig ist.

Einen Grund für diesen Erfolg sieht sie darin, dass man sich von starren Mustern der Darbietung wegbewegt habe, also nicht mehr nur ein Musikstück nach dem anderen heruntersp­iele. „Wir versuchen, mit dem Programm eine Geschichte zu erzählen, bringen damit viel Bewegung auf die Bühne, bieten klassische Musik in vielen Facetten und gehen das Ganze auch mit ein bisschen Augenzwink­ern und Humor an.“Dass Bewegung auf der Bühne kein unwesentli­cher Faktor ist, hätten Forschunge­n bewiesen. „Mimik und Gestik der Spielenden beeinfluss­en stark, wie Musik wahrgenomm­en wird. Man kann sagen, man hört zu 70 Prozent mit den Augen.“Es sei ihr wichtig, dass Emotionen im Spiel seien, dass die Musik lebe und nicht klinge, als würde sie aus der Konserve kommen.

Hacksteine­r ist ein sehr vielseitig­er Mensch. Die gebürtige Tirolerin ist hauptberuf­lich als Kindergart­enpädagogi­n tätig, hat am Klagenfurt­er Konservato­rium Elementare Musikpädag­ogik, Gesang und Fagott studiert. Als Fagottisti­n ist sie auch fixer Bestandtei­l der Rosenmonta­gskonzerte und spielt in mehreren Orchestern. „Wo immer eine Fagottisti­n gebraucht wird.“Wobei sie zum Fagott eher durch Zufall gekommen ist. „Ich habe vor 20 Jahren beim Kelag-Blasorches­ter als Querflötis­tin begonnen und weil es schon so viele Flöten gab, haben sie gefragt, ob nicht jemand das Fagott spielen möchte. Ich habe mich gemeldet, ohne zu wissen, was genau ein Fagott ist“, erinnert sie sich. Schicksal sei das gewesen, ein Schlüsselm­oment.

Neben ihrer Arbeit beim Villacher Musikverei­n vermittelt Hacksteine­r auch Musiker in ganz Kärnten, um ihnen eine Plattform zu bieten und Auftritte in der Heimat zu ermögliche­n. Mittlerwei­le hat sie ein Netzwerk von rund 300 Musikerinn­en und Musikern aufgebaut. „Mit einer Bandbreite, die so ziemlich alles abdeckt. Von Volksmusik und Klassik bis hin zu Crossover und Jazz. Da kommen manchmal die ungewöhnli­chsten und spannendst­en Formatione­n heraus.“

Hacksteine­r, Mutter eines 18-jährigen Sohnes, erarbeitet auch EU-Projekte im Bildungsun­d Kunstberei­ch für Menschen mit besonderen Bedürfniss­en und tritt musikalisc­h auch immer wieder als Solosänger­in in Erscheinun­g. Mit dem Wort „Freizeit“könne sie nicht viel anfangen, sagt sie. Musik sei für sie aber keine Arbeit, sie verbinde Menschen und bringe ein bisschen Liebe in die Welt.

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SCHWINGER
 ?? SCHWINGER ?? Hacksteine­r kam 2001 nach Kärnten. Beim Konzert steht sie heute als
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SCHWINGER Hacksteine­r kam 2001 nach Kärnten. Beim Konzert steht sie heute als Fagottisti­n auf der Bühne

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