Behörden in Sorge vor Sextouristen
An Wochenenden bis zu 500 BordellBesucher aus Italien im Raum Villach.
Behörden und politische Vertreter im Raum Villach sind in Alarmbereitschaft. Die Angst vor dem Coronavirus hat längst Kärnten erreicht. Für behördliche Überlegungen sorgt auch der Sextourismus im Raum Villach. Zum Beispiel arbeiten im Großbordell Hohenthurn laut Bernd Riepan, Bezirkshauptmann von Villach-Land, etwa 120 Prostituierte. An Wochenenden kommen bis zu 500 Gäste, fast alle von ihnen Italiener. Angesichts der Situation mit dem Coronavirus im Nachbarland meint Riepan: „Das kann natürlich ein Problem werden, Präventivmaßnahmen sieht das österreichische Epidemiegesetz aber nicht vor“, sagt Riepan.
Die Prostituierten kommen alle vier Wochen in die Bezirkshauptmannschaft zur Untersuchung. Auch für die Bordelle in der Stadt Villach, die häufig von Italienern besucht werden, gilt dieselbe Problematik. Man habe zu dieser Thematik eine Anfrage an das zuständige Ministerium gestellt.
Faschingsumzug. Aufgrund der Lage und weil es bereits vor Beginn des Villacher Faschingsumzuges Todesopfer gab, wird jetzt Kritik an Stadt und Land laut. „Wir in Kärnten haben das Coronavirus vor der Haustüre. Der Faschingsumzug hätte dringend abgesagt werden müssen und es zeigt die Inkompetenz der Kärntner Gesundheitsreferentin und des Villacher Bürgermeisters. Anstatt die Massenansammlung abzusagen, haben sie sich verkleidet als Narren ins Faschingsgetümmel geworfen“, kritisiert etwa der Villacher Bezirksärztevertreter Gerd Clement.
Laut Stadt Villach hätte es für eine Absage des Faschingssamstages keine Faktenbasis gegeben. Weder Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch Gesundheitsministerium oder Land Kärnten hätten Einschränkungen für Veranstaltungen vorgegeben.
Faschingskanzler Karl Glanznig ist um Beruhigung bemüht: „Als wir den Umzug in Villach feierten, war der Informationsstand bei Weitem nicht der, über den wir aktuell verfügen“, sagt Glanznig. 20.000 Besucher waren am Samstag zum größten Faschingsumzug des Landes gekommen. Geschätzte 1000 reisten aus Italien an.